Baby will nur in den Schlaf getragen werden

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Ihr Kind sollte nun nachts insgesamt etwa 10 bis 12 Stunden schlafen und ein Mittagsschläfchen von etwa anderthalb bis zwei Stunden halten. Manche Kinder machen bis zu ihrem zweiten Geburtstag auch noch zwei Schläfchen am Tag - wenn Ihres dazu gehört, dann lassen sie es das tun.
In diesem Alter sind einige der besten Methoden, um Ihr Kind zum Ein- und Durchschlafen zu bewegen, die folgenden:

Ihrem Kind beibringen, alleine einzuschlafen


Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind nachts durchschläft ohne nach Ihnen zu rufen, dann sollte es nun lernen, wie es abends allein ins Traumland gleiten kann, ohne geschaukelt, gestillt oder sonstwie in den Schlaf gewiegt zu werden. Es heißt, Einschlafen ist das Tor zum Durchschlafen: Die Hilfen, die Kinder zum Einschlafen bekommen, erwarten sie meist auch nachts, wenn sie aus dem Leichtschlaf aufwachen. Deshalb ist es wichtig, dass Kleinkinder möglichst dort einschlafen, wo sie auch nachts schlafen sollen. Auch Hilfen wie Tragen, Wiegen, Streicheln sollten nach und nach reduziert werden, damit das Kind sich daran gewöhnt, den Weg in das Land der Träume immer selbstständiger zu finden. Das heißt nicht, dass Sie ihr Kind abends bettfertig machen, in sein Bettchen legen und dann den Raum verlassen sollen. Vielmehr geht es um eine gute Balance zwischen Nähe und Eigenständigkeit: Geben Sie Ihrem kleinen Schatz beim Abendritual die Möglichkeit, noch einmal viel Nähe zu tanken. Lesen Sie ihm ein Bilderbuch vor und kuscheln Sie mit ihm, bis er oder sie ruhig und schläfrig wird. Dann legen sie Ihr Kind in sein Bettchen und streicheln es noch ein bisschen, bis es kurz davor ist, einzuschlafen. Dann stehen Sie nur noch neben dem Bett und, wenn nötig, singen Sie anfangs noch ein Gute-Nacht-Lied. Sobald das klappt, können Sie etwas weiter vom Bett wegrücken, bis Sie nur noch an der Tür stehen und schließlich den Raum verlassen können, bevor Ihrem Kind die Augen zufallen. Wenn es weint, kommen Sie zurück, streicheln und beruhigen es kurz und gehen erneut hinaus. Oft bedeutet das anfangs viele Wiederholungen, aber so geben Sie Ihrem Kind die Sicherheit, dass Sie weiter da sind, auch wenn es Sie nicht sieht.

Bieten Sie akzeptable Alternativen an


In dieser Phase spürt Ihr Kind seinen eigenen Willen stark und möchte gern möglichst vieles selbst bestimmen. Um Machtkämpfe beim Schlafengehen zu vermeiden, lassen Sie Ihr Kind während des Schlafengeh-Rituals möglichst viele Entscheidungen selber treffen: Welche Gute-Nacht-Geschichte es hören will, welchen Schlafanzug es anziehen möchte. Der Trick bei der Sache ist, immer nur zwei oder drei Auswahlmöglichkeiten anzubieten, mit denen Sie gleich gut leben können. Fragen Sie also beispielsweise nicht: "Möchtest du ins Bett?". Dann könnte Ihr Kleines "Nein" sagen, und das ist nicht akzeptabel. Versuchen Sie stattdessen den Satz: "Möchtest du jetzt ins Bett oder in fünf Minuten?". Dadurch hat Ihr Kind eine Wahl, aber Sie legen einen passenden Rahmen fest. Diese Altersgruppe stellt Sie vor eine ganz spezielle Herausforderung: Irgendwann im Alter zwischen 18 und 24 Monaten beginnen manche Kinder, aus Ihrem Gitterbett herauszuklettern und bringen sich damit selbst in Gefahr (aus dem Gitterbett zu fallen, kann äußerst schmerzhaft sein). Außerdem macht es aus der Bettgehzeit eine langwierige Angelegenheit. Unglücklicherweise bedeutet das Herausklettern aus dem Gitterbett nicht zwangsläufig, dass Ihr Kind reif für ein großes Bett ist. Aber unser Artikel "Der Übergang vom Gitter- ins Kinderbett" kann Ihnen entscheiden helfen, wann es soweit ist. In der Zwischenzeit sorgen Sie für die Sicherheit und das Verbleiben Ihres Kindes im Gitterbett mit folgenden Tipps von einem Schlaf-Experten:

Matratze niedriger stellen: Wenn Sie die Matratze des Gitterbettes auf die unterste Einstellung bringen, dann ist Ihr Kind wahrscheinlich körperlich nicht in der Lage, das Hindernis zu überwinden. Das geht natürlich nicht mehr, wenn es noch größer wird.

Leeren Sie das Gitterbett: Ihr Kind benutzt unter Umständen Spielsachen oder den Seitenschutz, um hinaus zu kommen. Wenn Sie diese Sachen entfernen, bleibt es möglicherweise ein bisschen länger im Bett.

Belohnen Sie die Kletterei nicht: Wenn Ihr Kind aus seinem Gitterbett klettert, dann reagieren Sie darauf nicht, indem Sie ihm viel Aufmerksamkeit schenken oder es in elterliche Bett krabbeln lassen. Bleiben Sie stattdessen ruhig und neutral. Erklären Sie ihm mit freundlicher, aber entschlossener Stimme, dass es nicht aus dem Bett klettern soll, und legen Sie es in das Gitterbett zurück. Das wird Ihr Kleines ziemlich schnell verstehen.

Seien Sie wachsam: Behalten Sie seine Eskapaden im Auge, indem Sie sich an einen Ort stellen, von dem aus Sie Ihr Kind beobachten können, es Sie aber nicht sehen kann. Wenn es dann versucht herauszuklettern, sagen Sie ihm sofort, dass es das lassen soll. Nach einigen Anläufen wird es dann vermutlich in seinem Bettchen bleiben.

Sicherheit geht vor: Wenn Sie Ihr Kind nicht davon abhalten können, aus seinem Bett zu klettern, dann sollten Sie zumindest dafür sorgen, dass ihm dabei nichts geschieht. Legen Sie Kissen auf den Boden vor der Wiege und an die Schränke und Kommoden in der direkten Nähe, so dass Ihr Kleines nirgends hart anecken kann. Wenn es das Klettern überhaupt nicht lassen will, dann können Sie die eine Seite des Gitterbetts aufmachen oder die sogenannten Schlupfsprossen herausnehmen, sodass Ihr Kind durch die Öffnung herauskrabbeln kann. Manchmal ist in diesem Alter auch eine Matratze das passendere Bett – darauf können Sie dann auch abends noch mit Ihrem Kind kuscheln. Die zwei häufigsten Schlafprobleme in diesem Alter sind das Einschlafen und das häufige nächtliche Aufwachen. Was können Sie tun, wenn Ihr Kind mitten in der Nacht wach wird, obwohl es alt genug zum Durchschlafen ist? Wenn Sie wollen, dass es nachts schläft ohne Sie zu wecken, dann muss es lernen, sich selbst wieder zu beruhigen - indem es am Daumen nuckelt, ein Bezugsobjekt knuddelt oder auf eine andere Art. Die meisten Experten sind sich darin einig, dass man sein Kind nicht an zu viele bzw. zu komplizierte äußere Einflüsse gewöhnen soll, dazu gehören Musik, Licht und etwas zu essen oder zu trinken. Wenn das geschieht, wird Ihr Kleines diese Dinge jedesmal brauchen, bevor es wieder einschlafen kann. In den ersten drei bis vier Lebensmonaten ist Einschlafen an der Brust oder Flasche ganz normal und danach ist es ebenfalls nicht schlimm, wenn das mal vorkommt. Ab diesem Alter lohnt es sich aber, das Kind langsam daran zu gewöhnen, dass es auch ohne diese Hilfen einschlafen kann, und spätestens im Kleinkindalter ist Einschlafnuckeln keine gute Gewohnheit mehr. Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind durchschläft, gibt es mehrere Möglichkeiten, die Sie ausprobieren können.

Lösung 1: Setzen Sie beim Einschlafritual an: Verlegen Sie die Flasche oder das Stillen in einen anderen Raum und auf einen etwas früheren Zeitpunkt, um Einschlafen und Trinken voneinander zu trennen. Dann kuscheln Sie mit Ihrem Kind im dunklen Schlafzimmer, bis es ruhig und schläfrig wird. Legen Sie es dann in sein Bett und streicheln Sie es noch etwas. Anfangs müssen Sie es evtl. zwischendurch nochmal kurz hochnehmen, wenn es sehr schreit. Es sollte aber nicht auf Ihrem Arm einschlafen, sondern im Bettchen. Legen Sie es also wieder hin, sobald es ruhiger wird. Streicheln Sie es möglichst nur noch kurz, sodass es einschläft, während Sie nur still daneben sitzen oder stehen.

Lösung 2: Ihr Kind sollte mit der Schlafenszeit etwas Angenehmes verbinden. Das erreichen Sie, indem Sie an den immer gleichen Schlafenszeit-Ritualen festhalten wie Waschen, Umziehen, Lesen, Kuscheln, Singen. Gut sind kleine Elemente, bei denen Ihr Kind aktiv ist – z.B. gemeinsam den Kuscheltieren Gute Nacht sagen, die Rolläden herunterlassen, das Licht ausmachen. Ein Sternenhimmel an der Decke kann, während Sie Ihr Kind „müde kuscheln“, beim Entspannen helfen – stellen Sie ihn aber aus, bevor Ihr Kind fest einschläft.

Lösung 3: Was immer Sie in das Ritual aufnehmen, es sollte so enden, dass Ihr Kind müde und ruhig, aber noch nicht schlafend in seinem Bett liegt, um von alleine einzuschlafen. Wenn es sich daran gewöhnt hat, einzuschlafen, während Sie neben dem Bett stehen/sitzen, ist es Zeit für die nächste Stufe: Kuscheln Sie wie gewohnt mit Ihrem Kind, bis es schläfrig wird, legen Sie es dann in sein Bettchen. Streicheln Sie es nur noch etwa eine Minute, dann wünschen Sie ihm leise „Gute Nacht!“ und verlassen den Raum. Wenn Ihr Kind weint, kommen Sie direkt zurück, beruhigen es kurz (möglichst im Bett) und versuchen es erneut.

Wie schon erwähnt – anfangs bedeuten das viele Wiederholungen, bleiben Sie aber dran. Nach etwa drei Abenden können Sie nach dem zweiten Herausgehen auch einmal zwei bis drei Minuten warten, bis Sie zurückkommen, um Ihrem Kind die Chance zu geben, sich selbst zu beruhigen. Lassen sie es aber nie zu lange allein weinen – auch wenn Sie die Wartezeit in den folgenden Wochen um ein paar weitere Minuten steigern. Länger als fünf bis sieben Minuten sollten Sie Ihr Kind nicht warten lassen und wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind hysterisch wird, kommen Sie deutlich früher zurück.

Lösung 4: Sie können Ihrem Kind Strategien zeigen, mit denen es sich selbst beruhigen kann. Geben Sie ihm ein Stofftier, eine Kuscheldecke oder wenn es das Nuckeln noch braucht, einen Schnuller. Denn auch Kleinkinder haben noch ein Saugbedürfnis und solange Sie den Schnuller nur noch für kurze Zeiten nutzen, ist das in der Regel völlig unproblematisch. Ihr Ritual für das Zubettgehen sollte Ihrem Kind Unterstützung und Beruhigung bieten. Wenn es nachts wach wird, kuscheln und schmusen Sie mit ihm und legen Sie es wieder in sein Bett und versichern Sie ihm, dass Sie für es da sind.

Lösung 5: Achten Sie darauf, dass der Mittagsschlaf nicht zu spät stattfindet – Ihr Kind sollte mindestens vier, besser fünf Stunden Abstand zwischen Mittagsschlaf und Abendschlaf haben. Auch sollte der Mittagsschlaf in diesem Alter nicht länger als anderthalb bis zwei Stunden dauern, da sonst meist die Nacht zu kurz wird. Wenn Ihr Kind krank oder sehr erschöpft ist, darf es aber natürlich auch mal länger schlafen. Wenn es nachts aufwacht, lassen Sie es nicht weinen. Suchen Sie den Grund, der es geweckt hat (z.B. eine volle Windel, Hunger, ein aufregendes Erlebnis am Tag, verstopfte Nase oder ein unbequemer Schlafanzug).

Verbringen Sie tagsüber viel Zeit mit ihm und, wenn Sie einen Partner haben, wechseln Sie sich möglichst mit dem Zu-Bett-Bringen ab. So können beide Eltern ihrem Kind beim Einschlafen helfen. Wenn Ihr Kind eigentlich schon durchgeschlafen hat, aber nun einen Entwicklungsschub durchmacht, dann wird es nun nachts wieder häufiger aufwachen. Wenn das geschieht, dann versuchen Sie es zu beruhigen, ohne es aus dem Bett zu heben. Tätscheln Sie stattdessen seinen Rücken, sprechen Sie sanft mit ihm oder singen Sie ihm etwas vor. Wenn das nicht reicht, nehmen Sie es auf den Arm und kuscheln Sie mit ihm, bis es ruhiger ist. Auch eine „Elternmatratze“ neben dem Kinderbett für schwierige Nächte kann hilfreich sein. Den "goldenen Weg" gibt es nicht, wenn Sie versuchen, Ihr Kind zum Ein- und Durchschlafen zu ermuntern. Sie müssen eine Lösung finden, die für Sie und Ihre Familie funktioniert. Wichtig ist dabei, immer beide Bedürfnisse im Blick zu haben: Eltern möchten abends gern mal frei haben und nachts möglichst wenig geweckt werden – Kinder brauchen Nähe, um sich sicher zu fühlen und gut schlafen zu können. Da eine gute Balance zu finden, ist eine Herausforderung, die sich auch mit wechselnden Entwicklungsphasen immer wieder neu stellt.