Welche hausmittel helfen bei erkältung

Im Winter haben Erkältungsviren Hochsaison. Dem klassischen grippalen Effekt kommt man mit Antibiotika nicht bei. Diese wirken ausschließlich gegen Bakterien, nicht gegen die Schnupfen-Viren. Was kann man also tun, wenn die Nase läuft, der Hals kratzt und die Atemwege zu sitzen? Wer auf eine besonders schonende Behandlung setzt, greift gerne zu Hausmitteln. Viele davon helfen tatsächlich gegen den Schnupfen. Von Omas Hühnersuppe bis hin zu scharfen Schoten: Hier ist die Top 10 der Hausmittel gegen Erkältung.

Viel trinken – Das beste Hausmittel bei Erkältung

Eine Erkältung reizt die Schleimhäute. Die Atemwege setzen sich zu, das Luftholen fällt schwer. Tritt zugleich noch leichtes Fieber auf, verliert der Körper Flüssigkeit. Bei einem Schnupfen ist es daher eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit äußerst wichtig. Das beste Hausmittel gegen Erkältung ist also: viel trinken!

Während einer Erkältung sollte man vor allem heiße Getränke zu sich nehmen. Kräutertees wärmen den Körper und fördern die Durchblutung. Kräuter wie Salbei und Thymian lindern darüber hinaus Halsbeschwerden. Die Flüssigkeitszufuhr hilft, die Schleimhäute zu befeuchten. Festsitzendes Sekret in Nase und Nebenhöhlen kann leichter gelöst werden und abfließen.

Wer erkältet ist, sollte auch auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in der Wohnung achten. Trockene Heizungsluft trocknet die Schleimhäute zusätzlich aus. Luftbefeuchter oder einfache, mit Wasser gefüllte Schalen auf der Heizung schaffen Abhilfe.

Hühnersuppe bei Erkältung

Zur Flüssigkeitszufuhr trägt auch der Klassiker unter den Erkältungs-Hausmittel bei: die Hühnersuppe. Ein heißer Teller Hühnersuppe wärmt von innen und schafft ein wohliges Gefühl. Noch dazu enthält die Suppe den Eiweißstoff Cystein. Der wirkt entzündungshemmend und bringt die Schleimhäute zum Abschwellen. Darüber hinaus liefert die Hühnersuppe wichtige Vitamine wie Vitamin A und E.

Damit die Hühnersuppe wirkt, sollte sie aus frischen Zutaten zubereitet werden. Am besten kocht man eine größere Menge vor und friert die fertige Suppe ein. So kann man sie bei Bedarf jederzeit aufwärmen.

Für eine einfache Hühnersuppe gegen Erkältung reichen diese Zutaten aus:

  • 1 Suppenhuhn, küchenfertig
  • 1 Bund Suppengemüse
  • 1 Zwiebel
  • Salz und Pfeffer
  • 1 bis 2 Lorbeerblätter

Das Suppenhuhn muss etwa ein bis zwei Stunden köcheln. Anschließend kann das Fleisch vom Knochen gelöst werden. Jetzt gibt man das Suppengemüse in die Brühe und lässt diese eine weitere halbe Stunde köcheln. Danach das Gemüse herausnehmen, das Fleisch wieder zur Brühe geben und Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für eine substanzreichere Suppe kann man noch Nudeln hineingeben.

Dampfinhalation

Verstopfte Nasennebenhöhlen erschweren nicht nur das Atmen, sondern führen auch zu Kopfschmerzen. Die Inhalation mit Dampf löst festsitzenden Schleim und macht die Atemwege wieder frei. Außerdem hilft der heiße Dampf gegen das Kratzen im Hals und den Hustenreiz.

Zur Dampfinhalation eignen sich verschiedene Zusätze: Kamille wirkt entzündungshemmend und leicht antibakteriell. Eukalyptus, Latschenkiefer und Fichtennadel lösen festsitzenden Schleim. Wohltuend ist auch das Inhalieren einer Salzlösung. Dafür gibt man 9 Gramm Salz auf 1 Liter abgekochtes Wasser. Für die Salzlösung kann normales Haushaltssalz verwendet werden oder auch spezielles Emser Salz.

Die einfachste Methode besteht darin, mit einem Handtuch über dem Kopf über einem Topf mit der heißen Lösung zu inhalieren. In der Apotheke bekommt man aber auch Dampf-Inhalatoren mit Mund-Nasen-Aufsatz, mit denen sich ganz gezielt die oberen Schleimhäute befeuchten lassen.

Heiße Wannenbäder

Wärme ist ein wirkungsvolles Hausmittel gegen Erkältung. Wärme stärkt die Abwehrkräfte und löst Verspannungen. Ideal bei einem Schnupfen ist daher ein heißes Erkältungsbad. Dafür lassen sich dieselben Zusätze verwenden, die man auch zum Inhalieren nimmt. Während der Körper sich entspannt, befeuchten die aufsteigenden Dämpfe die Schleimhäute.

Die optimale Wassertemperatur liegt bei 35 bis 38°C. Das Bad sollte nicht länger als 20 Minuten dauern. Danach ist es ganz wichtig, den Körper weiterhin warm zu halten, etwa im warmen Bett. Wer Fieber hat, sollte auf ein heißes Bad jedoch zunächst verzichten. Die Hitze belastet den Kreislauf zu stark.

Chili

Die scharfe Chili-Schote heizt dem Körper ebenfalls ein - allerdings von innen. Genau wie heiße Getränke fördert ein feuriges Gericht mit Chili die Durchblutung. Das tut dem fröstelndem Körper gut. Besser durchblutete Schleimhäute können zudem Krankheitskeime schneller und besser abwehren.

Die Schärfe der Chilischoten hat außerdem einen schleimlösenden Effekt. Den kennt vermutlich jeder, der gerne scharf isst: Richtig feuriges Essen treibt einem die Tränen in die Augen und bringt die Nase zum Laufen. Bei einer Erkältung macht Chili auf diese Weise die Nase frei.

Ingwer

Schön scharf ist auch die Ingwerknolle. Die Traditionelle Chinesische Medizin vertraut schon seit Jahrhunderten auf ihre heilende Wirkung. Auch bei Erkältungskrankheiten hat sich Ingwer als Hausmittel bewährt. Die Knolle enthält ätherische Öle sowie Scharfstoffe, die ihr den charakteristisch scharfen Geschmack verleihen. Diese Inhaltsstoffe helfen dabei, den Schleim in den oberen Atemwegen zu verflüssigen.

Ingwer kann nachweislich auch einer Erkältung vorbeugen: Taiwanesische Forscher haben herausgefunden, dass Ingwer Schnupfenviren daran hindert, an den Zellen anzudocken. Das gelingt allerdings nur mit frischen Ingwerknollen, nicht mit getrockneten Präparaten.

Während der Erkältungszeit empfiehlt es sich daher, einen Tee aus frischem Ingwer zuzubereiten. Dafür einfach ein Stück Knolle schälen und in dünne Scheiben schneiden. Je größer die Schnittfläche, umso mehr ätherische Öle und Scharfstoffe können in den Tee übergehen. Die Ingwerscheiben mit siedend heißem Wasser übergießen und mindestens fünf Minuten ziehen lassen. Nach Geschmack kann man den Ingwertee noch mit einem Spritzer Zitronensaft würzen oder mit etwas Honig süßen.

Knoblauch

Ein in Russland weit verbreitetes Hausmittel gegen Erkältung ist der Knoblauch. Die Knolle enthält Vitamin A, B und C und viele wichtige Mineralstoffe. Gegen die Erkältung hilft vor allem der schwefelhaltige Inhaltsstoff Allicin. Der verleiht dem Knoblauch nicht nur den typischen Geruch, sondern ist auch ein natürliches Antibiotikum. Knoblauch bekämpft Bakterien, die sich in den geschwollenen, trockenen Schleimhäuten festsetzen, und beugt Sekundärinfektionen vor. Ein Test im britischen Herbal Research Centre konnte diese hilfreiche Wirkung der Knolle nachweisen.

Wer die ersten Anzeichen einer Erkältung verspürt, kann frische Knoblauchzehen zerkauen. Eine Alternative ist Knoblauchsirup. Dafür werden fünf Knoblauchzehen zerkleinert und in einen Topf mit flüssigem Honig gegeben. Die Mischung erwärmen und über Nacht ziehen lassen. Anschließend nimmt man stündlich einen Teelöffel des Sirups zu sich.

Holunder

Holunder enthält besonders viel Vitamin C und stärkt die Abwehrkräfte. Als Hausmittel gegen Erkältung empfehlen sich die dunklen, kleinen Beeren auch aufgrund der schleimlösenden, antiviralen Glykoside. In einer Untersuchung der Griffith University im australischen Queensland zeigte sich, dass die Einnahme von Holunderbeerenextrakt die Dauer und Schwere eines Schnupfens positiv beeinflusst.

Holunderbeerenextrakt ist ganz einfach selbst gemacht. Einfach die Beeren für 15 Minuten kochen, in ein Sieb gießen und nach dem Abkühlen ausdrücken. Anschließend mit Wasser verdünnen und warm oder kalt trinken.

Salbeitee - Gurgeln gegen Halsschmerzen

Treten bei der Erkältung auch Hals- und Rachenschmerzen auf, empfiehlt sich das Gurgeln mit Salbeitee. Salbei enthält neben ätherischen Ölen auch Lamiaceengerbstoffe, die dafür sorgen, dass sich die Schleimhäute in Mund und Rachen zusammenziehen. Dadurch bieten sie Viren und Bakterien weniger Angriffsfläche, außerdem beruhigt sich die gereizte Schleimhautoberfläche.

Für die Herstellung des Tees verwendet man am besten getrockneten Salbei aus der Apotheke. Den Tee 15 Minuten ziehen lassen und mehrmals am Tag für fünf bis zehn Minuten gurgeln.

Honig - Natürliches Mittel gegen Hustenreiz

Honig wirkt antibakteriell und beruhigt zudem gereizte Schleimhäute in Hals und Rachen. Daher ist er als schonendes Hausmittel gegen Erkältung beliebt. Zurecht, wie eine israelische Studie zeigt: Eukalyptus- und Zitronenblütenhonig können die Stärke und Frequenz von Hustenattacken abmildern.

Bei Husten und Heiserkeit lässt man einen Teelöffel Honig langsam auf der Zunge zergehen. Allerdings eignet sich Honig nicht als Hausmittel für Kleinkinder unter einem Jahr. Er enthält Bakterien, die ein muskellähmendes Gift produzieren. Die Darmflora von Erwachsenen tötet die Bakterien ab, die Darmflora von Kleinkindern ist dafür noch nicht ausgereift genug.

Noch besser: wer gar nicht erst krank werden will, findet hier die besten Wege zum Vorbeugen einer Erkältung.

Übrigens: hier geht es zu den besten Hausmitteln gegen Husten.

Husten und Schnupfen gibt es überall – rund um den Globus unterstützt der Mensch bei einer Erkältung seine Gesundheit mit traditionellen Hausmitteln und natürlichen Zutaten. Welche Geheimtipps kommen aus anderen Kontinenten?

Ingwer gehört in der asiatischen Küche zu den Grundlagen: Die Traditionelle Chinesische Medizin vertraut seit Jahrhunderten auf die heilende Wirkung der scharfen Knolle. Ingwer gehört darüber hinaus zu den Hauptzutaten der indischen Heilkunst Ayurveda. Wenn es draußen kalt ist, sorgt die scharfe Knolle (beispielsweise als Tee) für wohlige Wärme von innen.

Ingwer enthält ätherische Öle sowie Scharfstoffe (scharf schmeckende Verbindungen) und soll als Hausmittel bei Erkältung folgendes leisten:

  • das Immunsystem stärken
  • Erkältungen vorbeugen
  • schmerzstillend und schleimlösend wirken

In der Erkältungszeit empfiehlt es sich daher, regelmäßig heißen Tee mit Ingwer zu genießen.

Der Teebaum ist in Australien beheimatet und bei den dortigen Ureinwohnern schon lange eine beliebte Heilpflanze. Das ätherische Teebaumöl übt eine entzündungshemmende und desinfizierende Wirkung aus. Als Hausmittel gegen Erkältung kann es beispielsweise als Wasserzusatz bei der Dampfinhalation eingesetzt werden.

Er verströmt ein kräftiges Aroma und wirkt stark bei Erkältungen: gemeint ist der Knoblauch. Die russische Volksmedizin schätzt Knoblauch aufgrund seiner gesundheitsfördernden Wirkung. Die aromatische Knolle stärkt allgemein die Abwehrkräfte und der schwefelhaltige Inhaltsstoff Allicin verleiht dem Lauchgewächs eine antimikrobielle Wirkung –  Knoblauch wirkt daher wie ein natürliches Antibiotikum. Daneben enthält Knoblauch reichlich Vitamin A, B und C sowie zahlreiche Mineralstoffe. Beginnende Entzündungen im Hals bekämpfen Menschen in Russland, indem sie beim ersten Anzeichen drei frische Knoblauchzehen essen. Auch Knoblauchsirup hilft als Hausmittel bei Erkältungen. Zerkleinere dafür fünf Knoblauchzehen und gib sie in ein Glas mit flüssigem Honig. Erwärme dies und lasse es sechs Stunden ziehen. Nimm für die beste Wirkung stündlich einen Teelöffel ein. Du könntest auch täglich rohen Knoblauch essen – das soll das Erkältungsrisiko um die Hälfte reduzieren.

In der tibetischen Medizin gilt Sanddorn seit Jahrhunderten als Multitalent. Seine ursprüngliche Heimat liegt im Himalaya, heutzutage finden wir Sanddorn in unseren Breiten vor allem an der Küste. In der Heilkunde kommt den Sanddornbeeren aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts Bedeutung zu. Der hohe Vitamin-C-Gehalt macht die kleinen Beeren zu wahren Kraftpaketen für das Immunsystem. Um Erkältungen entgegen zu wirken und als Hausmittel eignet sich Sanddornsaft: Nimm morgens, mittags und abends einen Esslöffel zu den Mahlzeiten ein. 

Du hast alle Hausmittel gegen Erkältung probiert und spürst auch nach Tagen keine Besserung? Wenn die Beschwerden länger als eine Woche andauern oder Fieber über 39 Grad hinzukommt, solltest Du besser einen Arzt aufsuchen. Um Beschwerden wie eine verstopfte Nase und gegebenenfalls Husten zu lindern, helfen pflanzliche Präparate. Bewährt ist zum Beispiel ein Spezialdestillat ätherischer Öle: Es verflüssigt den Schleim und lässt ihn leichter abfließen.