Um Holzplatten miteinander zu verbinden, haben sich in den letzten Jahren verschiedene Verbindungssysteme etabliert. Im Heimwerkerbereich ist der Einsatz von Flachdübeln der wohl einfachste und gleichzeitig der genaueste Weg. Dabei hat der Flachdübel den Rundholzdübel in seiner Beliebtheit mittlerweile überholt.
Wer mit Flachdübeln arbeiten möchte, verwendet dafür am besten eine Flachdübelfräse. Eigentlich erinnert die Flachdübelfräse an einen Winkelschleifer mit Anbauteil und extragroßem Griff. Auch die Drehzahl ist mit etwa 11.000 Umdrehungen pro Minute recht hoch und sorgt damit für ein sauberes Fräsbild.
Für die Flachdübel werden mit einer Frässcheibe Halbrundschlitze in die Werkstoffe gefräst. Die Schlitze ähneln dabei der Form der ovalen Flachdübel, die es in unterschiedlichen Größen gibt. Die Flachdübel werden auf beiden Seiten eingeleimt. Durch die Feuchtigkeit des Leims quellen sie auf und bilden eine stabile Verbindung mit den Werkstoffen.
In der Regel nutzt man die Flachdübelfräse für stumpfe Verbindungen von Plattenmaterial. Beispielsweise erleichtert man sich dadurch das Herstellen von Leimholzplatten. Aber in der Hobbytischlerei mausert sich die Flachdübelfräse zum Universalgenie: Längsnuten und Schattenfugen, stumpfe Flachverbindungen, Eckverbindungen, T‐Verbindungen und Gehrungsverbindungen können mit dieser Maschine hergestellt werden.
Die Flachdübelfräse wird mit der Höhen‐, sowie der Tiefenverstellung einmal zu Anfang eingestellt. Mit diesen Einstellungen kann in der Regel für das gesamte Projekt gearbeitet werden. Deshalb geht die Arbeit schnell von der Hand. Weiterhin muss die Höheneinstellung nicht zwingend millimetergenau auf die Mitte des Werkstoffes eingestellt werden, da die Gegenstücke auf der gleichen Höhe mit einem Schlitz versehen werden. Durch den Schlitz hat man die Möglichkeit in Nutrichtung leichte Korrekturen vorzunehmen. Da der Schlitz etwas stärker als der Flachdübel ist, ist es sogar möglich eine ganz leichte Korrektur quer zur Nut vorzunehmen, die Position mit Schraubzwingen zu fixieren und nach dem Abbinden des Leims ist die Verbindung stabil und passgenau. Im Gegensatz zum ansonsten so verbreiteten Rundholzdübel ist es somit nicht ganz so entscheidend, hundertprozentig präzise zu arbeiten. Das macht dieses System für Heimwerker umso interessanter. Ein kleines Projekt, um sich mit der Arbeitsweise einer Flachdübelfräse vertraut zu machen, stellen wir dir hier vor.
Das kleine schwarze Rädchen ist für die Tiefeneinstellung zuständig. In diesem Fall habe ich Flachdübel der Größe 10 verwendet. Stelle also das Rädchen so ein, dass die 10 auf dem roten Strich steht. Lege dir die Bauteile so zurecht, dass du erst die Fräsungen ausführen kannst, bei denen das Werkstück flach aufliegt. Setze nun die Flachdübelfräse so an, dass die Mittelmarkierung (roter Strich) auf deiner Bleistiftmarkierung aufliegt. Damit sie nicht verrutscht, setzt du deinen Daumen auf den Gehrungsanschlag und drückst gleichzeitig das Werkstück nach unten. Jetzt schaltest du die Fräse ein und drückst die Maschine langsam bis zum Anschlag gegen das Werkstück. Fertig! So gehst du nun auch bei den anderen Markierungen vor. Beim Boden und den Kopfteilen müssen Schlitze quer zum Werkstück gesetzt werden. Dazu sollten die Bauteile in eine Werkbank oder einen Schraubstock eingespannt werden. Die Vorgehensweise ist ansonsten die Gleiche, wie bei den anderen Fräsungen.
Du siehst, eine Flachdübelfräse ist eine sehr nützliche Maschine, die zudem sehr einfach zu bedienen ist. Ideale Voraussetzungen für den ambitionierten Heimwerker!
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