Wer hat das Buch Der alte Mann und das Meer geschrieben?



Aktuell gibt es kein Gewinnspiel bei uns.

Autoren Ernest Hemingway Übersetzer Werner Schmitz Verlag Rowohlt Verlag

Die Handlung des Romans ist übersichtlich und schnell erzählt: Santiago, ein alter Mann, fährt wie jeden Tag auf das Meer hinaus. Seit 87 Tagen hat der Kubaner keinen Fisch mehr gefangen. Manolin, ein junger Mann, will ihm helfen. Doch die Eltern des Jungen schicken ihn zu Fischern mit mehr Fangglück. Auch Santiago selbst lehnt Manolins Hilfe ab. Hätte er ihn nur mitgenommen! Denn auf einmal beißt ein riesiger Marlin an. Der Raubfisch zerrt das kleine Boot über das Meer. Der alte Mann schafft es nicht, den Fisch ins Boot zu ziehen. Zwei ganze Tage und zwei volle Nächte lang dauert die Irrfahrt. In diesen Kampf mit der Natur fließen Erinnerungen und Vorstellungen meisterhaft ein. So beginnt der alte Mann, sich mit dem Marlin zu unterhalten. Er nennt ihn seinen „Bruder“. Erst am dritten Tage verlassen den Raubfisch die Kräfte. Der Fischer tötet das Tier mit seiner Harpune und macht sich auf den Heimweg. In Gedanken malt er sich bereits aus, welchen Preis er mit dem Fisch erzielen wird. Doch es kommt anders. Durch das Blut des Marlins werden Haie angelockt. Viele Haie. Und diese Haie reißen sich ein Stück nach dem anderen aus dem Körper des Marlins. Am Ende bleibt nur das Skelett übrig. Der alte Fischer sucht die Schuld für den Verlust bei sich selbst. Er trägt als Zeichen des Leidens nach seiner Rückkehr im Hafen den schweren Mast bis zu seiner Hütte. Dort bricht er zusammen. Am nächsten Tag wird er von Manolin gefunden, der ihm verspricht, wieder mit ihm zu fischen. Währenddessen bestaunen die anderen Fischer das riesige Fischskelett.

  • Santiago, ein alte Fischer
  • Manolin, ein junger Fischer

Die Erzählung kann als ein Gleichnis für ein mühseliges Dasein verstanden werden, dessen Sinn nicht allein durch äußere Siege und Belobigungen bestätigt werden muss. So kämpft sich der alte Fischer tapfer durch sein hartes und von Entbehrungen gezeichnetes Leben. Auch, wenn er hungrig ist und von den anderen Fischern aufgrund seines Pechs beim Angeln inzwischen gemieden wird, verliert er in keiner Minute den Respekt vor der Natur. Es ist auch die Natur, die am Ende gewinnt, die dem Fischer den gefangenen Fisch wieder abverlangt. Die Art und Weise, wie er die ganze Zeit mit dem gefangenen Raubfisch spricht („Bruder“), zeugt von einer menschlichen Größe, die seinesgleichen sucht. Mit seinem Buch lenkt Ernest Hemingway den Blick auf die Randfiguren, auf jene Menschen, die eher selten im Licht stehen. An der detaillierten Beschreibung kann man seine Liebe zu diesen einfachen Menschen ablesen. Und diese Liebe, diesen Blick für das Einfache möchte der Schriftsteller an seine Leser weitergeben. Er tut dies mit ungeschönten, passgenauen Beschreibungen der äußeren und inneren Geschehnisse dieser einzigen Ausfahrt des alten Mannes aufs Meer hinaus. Das Tragen des schweren Mastes am Ende ist ein Vergleich mit dem Leidensweg von Jesus Christus. So mag der Fischer den Kampf verloren haben, doch seinen Stolz, seine Zuversicht wird er niemals verlieren.

„Er war ein alter Mann und fischte allein in einem Boot im Golfstrom, und seit vierundachtzig Tagen hatte er keinen Fisch gefangen. Die ersten vierzig Tage hatte ihn ein Junge begleitet. Aber nach vierzig Tagen ohne einen einzigen Fisch hatten die Eltern des Jungen gesagt, der alte Mann sei jetzt endgültig und eindeutig salao, was die schlimmste Form von glücklos ist, und der Junge war auf ihr Geheiß mit einem anderen Boot gefahren, das in der ersten Woche drei gute Fische fing.“

„Als der Junge zurückkam, schlief der alte Mann auf dem Stuhl, die Sonne war untergegangen. Der Junge nahm die alte Armeedecke vom Bett und breitete sie über die Stuhllehne und die Schultern des alten Mannes. Es waren merkwürdige Schultern, sehr alt, aber noch kraftvoll, und auch der Hals war noch kräftig, und die Falten zeigten sich nicht so, wenn der alte Mann schlief und sein Kopf nach vorn gesunken war. Sein Hemd war so oft geflickt, dass es dem Segel glich, und die Sonne hatte die Flicken in viele verschiedene blasse Farben ausgebleicht.“

Leseprobe (PDF) beim Verlag

Ein kluges Buch über einen alten Fischer, der den Fang seines Lebens macht.

5 von 5

„Der alte Mann und das Meer“ begründete im großen Maße den Welterfolg von Ernest Hemingway. 1954, zwei Jahre nach dem ersten Erscheinen des Romans im Original, erhielt der Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur. Wesentlich trug dazu auch der Roman über den alten Fischer bei. So mögen der übersichtliche Inhalt und die einfache Wortwahl nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es mit einem Meister der Erzählkunst zu tun haben. Die detaillierten Beschreibungen („Der alte Mann war dünn und hager, mit vielen Falten im Nacken.“) erhöhen die Vorstellungskraft beim Leser und saugen ihn direkt in die Geschichte hinein. Man fiebert mit, wie der Alte mit dem Marlin kämpft. Man leidet mit, wie ihm die Hände aufreißen beim Festhalten der Angelschnur. Kurze, leicht verständliche Sätze erhöhen das Lesevergnügen. Kein Satz ist hier zuviel. Nichts verwirrt in diesem Text, der eigentlich eine kurze Novelle ist, eine Parabel auf den Kampf des Menschen mit der Natur. Sicherlich, am Ende gewinnt die Natur, doch der alte Mann hat sich tapfer geschlagen. Er hat gekämpft bis zum Schluss. Das Buch mag als eine einfache Lektüre verstanden werden, ist jedoch keineswegs leichte Kost. Vielmehr gilt es als Mahnung für den richtigen Umgang mit jeglicher Form des Lebens, mit der Natur. „Der alte Mann und das Meer“ ist eine Ode an das Leben. Es plädiert für ein Dasein, das seinen Sinn nicht allein durch äußere Siege bestätigt haben muss.

Kaum ein anderer Autor versteht es so hervorragend, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Meisterhaft entwickelt sich der Spannungsbogen. Meisterhaft auch die genauen Beschreibungen. Sie lassen das Erzählte nachempfinden. Der Roman ist ein Stück Weltliteratur, die zeigt, dass Großes auch mit einfachen Worten und einfachen Vorgängen erzählt werden kann. Eine sehr lesenswerte Erzählung, die auf jedem Lehrplan stehen sollte.

Originaltitel The old man and the sea ISBN10 3498030205 ISBN13 9783498030209 Dt. Erstveröffentlichung 2012 (1959) Gebundene Ausgabe 160 Seiten


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1 Vorwort 1.1 Vorbemerkung

1.2 Vorstellung / Abgrenzung des Themas

2 Das Buch „Der alte Mann und das Meer“ 2.1 Hinweise zum Leben und Werk des Autors 2.2 Thematik / Problematik / Fabel 2.3 Hauptfiguren des Buches 2.4 Handlungsverlauf, Höhe- und Wendepunkte, Schlüsselstellen 2.5 Erzählweise: Erzählperspektive, Besonderheiten der sprachlichen Gestaltung, Erzählhaltung

2.6 Aktueller Bezug

3 Zusammenhangsammenhang zwischen Leben und Werk des Autors und Einordnung in die Epoche

4 Verzeichnisse 4.1 Materialanhang 4.2 Literatur- und Quellenverzeichnis

4.3 Erklärung

1 Vorwort

1.1 Vorbemerkung

1952 erschien „Der alte Mann und das Meer“ in Buchform und war zu dieser Zeit eine unvergleichliche Weltsensation. Innerhalb von zwei Tagen verkauften sich über 5 Millionen Exemplare.

1.2 Vorstellung / Abgrenzung des Themas

Im Folgenden soll auf Ernest Hemingway, einen bedeutenden amerikanischen Schriftsteller des Realismus, und dessen populärstes Buch, „Der alte Mann und das Meer“, näher eingegangen werden.

2 Das Buch „Der alte Mann und das Meer“

2.1 Hinweise zum Leben und Werk des Autors

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ernest Hemingway war einer der Meis- ter der amerikani- schen Short Story, eine auf lakonische und präzise Darstel- lung abzielende Sonderform der Kurzgeschichte.

Ernest Miller Hemingway war ein amerikanischer Schriftsteller. Er lebte von 1899 bis 1961. Mit dem lakonisch-knappen Stil und der desillusionie- renden Weltsicht vor allem seiner Short Storys wirkte er nicht nur auf die Entwicklung der amerikanischen Literatur nachhaltig. Auch auf die deut- sche Literatur der Nachkriegszeit, namentlich auf Heinrich Böll und Wolf- dietrich Schnurre, übten seine Kurzgeschichten entscheidenden Einfluss aus.

SEIN LEBEN

Hemingway wurde am 21. Juli 1899 in Oak Park (Illinois) geboren. Nach wenigen Monaten als Reporter meldete er sich freiwillig als Sanitäter beim Roten Kreuz und war im 1. Weltkrieg als Sanitätsfahrer in Italien. Später wechselte er zur Infanterie und wurde schwer verwundet, eine Erfahrung, die sich - ebenso wie der Selbstmord seines Vaters - in sei- nen Arbeiten nachhaltig niederschlug: 1929 noch verarbeitete Heming- way seine Erlebnisse in A Farewell to Arms (In einem anderen Land). Nach dem Krieg zunächst Journalist beim Toronto Star, ließ sich He- mingway während der zwanziger Jahre in Paris nieder, wo er im Salon von Gertrude Stein zu der Schriftstellergruppe amerikanischer Emigran- ten um Ezra Pound und Francis Scott Fitzgerald stieß. Von diesen zum Schreiben ermutigt, avancierte Hemingway mit dem Erzählband In Our Time (1925; In unserer Zeit) schnell zum zentralen Vertreter der Lost ge- neration, die die enttäuschenden Erfahrungen des Krieges und das sinn- entleerte Lebensgefühl ihrer Generation thematisierten. Dem Roman The Sun also Ri ses (1926; Fiesta) steht eben dieses Schlagwort Gertru- de Steins von der „verlorenen Generation” als Motto voran. 1927 erschien die Sammlung Men Without Women (Männer ohne Frau- en), in die die grandios komponierte und atmosphärisch dichte Short Sto- ry The Killers (Die Killer) Eingang fand. Nach 1927 folgten längere Auf- enthalte in Florida, Afrika, auf Kuba und in Spanien, wohin Hemingway während des Spanischen Bürgerkrieges als Kriegsberichterstatter zu- rückkehrte. Von seinem politischen Engagement gegen das Franco- Regime zeugen zahlreiche Reportagen sowie das Drama The fifth co- lumn, das in die englische Ausgabe The Fifth Column and the First For- ty-nine Stories (1938; 49 Stories) aufgenommen wurde. Der Band enthält auch die Meistererzählungen The Short Happy Life of Francis Macomber (Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber) über das krisenhaf- te Abhängigkeitsverhältnis eines amerikanischen Ehepaares und The Snows of Kilimanjaro (Schnee auf dem Kilimandscharo) über die Er- kenntnis eines Schriftstellers, sein Leben versäumt zu haben. Im Spanischen Bürgerkrieg - wie auch später im 2. Weltkrieg - nahm Hemingway an zahlreichen Schlachten teil. Eine eindrucksvolle Parabel auf menschliche Unterdrückung im Faschismus gelang ihm mit seinem umfangreichsten Roman, For Whom the Bell Tolls (1940; Wem die Stun- de schlägt). Danach versiegte langsam seine Schaffenskraft. Der Kurz- roman Across the River and into the Sea (1950; Ü ber den Flußund in die Wälder) gar wirkt beizeiten unfreiwillig komisch. 1954 wurde He- mingway der Nobelpreis für Literatur zuerkannt. Am Ende seines Lebens wurde der Schriftsteller vom Verfall seiner körperlichen Kräfte aufge- zehrt. 1960 erschien mit dem Gedichtband Collected Poems sein letztes zu Lebzeiten herausgegebenes Buch. Er erschoss sich am 2. Juli 1961 in Ketchum (Idaho). 1986 sorgte die Veröffentlichung des Romans The Garden of Eden (Der Garten Eden) nochmals für eine (äußerst kontro- vers geführte) Diskussion. Aus seinem Nachlass sind annähernd 3 000 Manuskriptseiten noch nicht veröffentlicht.

WERKE UND VERFILMUNGEN

Im Zentrum von Hemingways teils autobiographischen, immer aber auch Zeitgeschichte reflektierenden Kurzgeschichten und Romanen steht zu- meist das Thema menschlichen, zumeist männlichen Leidens, oftmals in der Grenzsituation des Todes, des Sterbens im Krieg oder der Gewalt. Ein Netz aus Symbolen und Metaphern verweist dabei immer wieder auf eine unter der Oberfläche der Fabel verborgene - existentielle - Erzähl- komponente, die es in der Lektüre zu entschlüsseln gilt. Bei allem Lako- nismus einer emotionslosen Sprache neigt die Darstellung der Figuren im individuellen Kampf mit der Natur bzw. Mann gegen Mann im Duell (etwa in der Boxarena) beizeiten doch zum pathetischen Heroismus.

Dies wird auch in Hemingways Reportagen über den Stierkampf - Death in the Afternoon (1932; Tod am Nachmittag) - und über eine von ihm selbst unternommene Großwildsafari - Green Hills of Afrika (1935; Die grünen Hügel Afrikas) - deutlich. In seinem letzten großen Werk, The Old Man and the Sea (1952; Der alte Mann und das Meer), mit dem er die Bravour früherer Werke kurzzeitig wieder erreichen konnte, sind bei- de Aspekte miteinander verknüpft: Der nach tagelangem Kampf vom Protagonisten erlegte riesige Fisch, von dessen Verkauf dieser monate- lang hätte leben können, wird letztlich doch von Haien gefressen. Am Ende steht das Credo des alten Mannes, der sich stoisch in die Nieder- lage fügt: „Aber der Mensch darf nicht aufgeben ... Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben.”

Einige von Hemingways Romanen und Erzählungen wurden erfolgreich verfilmt, so Wem die Stunde schlägt (1951, Regie Sam Wood, mit Gary Cooper und Ingrid Bergman), wobei der Plot des gleichnamigen Romans allerdings größtenteils auf die Liebesgeschichte reduziert erschien, und Schnee auf dem Kilimandscharo (Schnee am Kilimandscharo, Regie Henry King, mit Gregory Peck, Susan Hayward, Ava Gardner und Hilde- gard Knef). Nach The Killers schuf Robert Siodmak einen Klassiker der so genannen Schwarzen Serie und machte Burt Lancaster als Schau- spieler bekannt; u. a. John Huston schrieb das Drehbuch. Unter dem Ti- tel Tod eines Killers gelang Don Siegel 1964 ein eigenständiges Re- make, in dem etwa Lee Marvin, John Cassavetes und Ronald Reagan auftraten. Auch Der alte Mann und das Meer wurde gleich zweimal pro- minent verfilmt, und zwar 1958 (Regie John Sturges, mit Spencer Tracy) und 1989 (Regie Jud Taylor, mit Anthony Quinn und Gary Cole). He- mingway selbst schrieb und sprach den Kommentar im Film Spanische Erde von 1957.

2.2 Thematik / Problematik / Fabel

Ein alter Fischer fängt nach monatelanger, glückloser Ausfahrt einen riesigen Fisch. Jedoch soll sein Glück nur kurz währen, denn er verliert diesen Fang wenig später wieder an das Meer und die Haie.

In der Erzählung verschmelzen Wirklichkeit, d.h. Realität, und Symbol miteinander. Sie könnte als Gleichnis gesehen werden für eine Existenz, die durch Mühsal und Tapferkeit geprägt ist, und deren Sinnhaftigkeit nicht dem Beleg durch äußere Siege bedarf.

2.3 Hauptfiguren des Buches

In „Der alte Mann und das Meer“ gibt es nur eine einzige Hauptperson: Ein armer Fischer aus einem Fischerstädtchen auf Kuba in der unbarm- herzigen Einsamkeit des weiten Meeres. Seine Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen, sind eine Zusammenfassung seines Lebens und wer- den deutlich, indem der Autor den alten Mann mit sich selbst sprechen lässt.

Sein Name ist Santiago (s.S. 10) El Campéon (s.S. 67)Er erinnert sich nicht mehr daran, wann er zum ersten Mal, als er allein war, laut gespro- chen hat. Früher hatte er nur gesungen. Mit seinen eigenen Tönen füllt der alte, einsame Mann die bedrückende, erschreckende Leere der nächtlichen, toten Umwelt aus und gibt ihr ein Stück Leben. Wenn er und der Junge zusammen fischten sprachen sie nur das Notwendigste mit- einander. Der alte Fischer sieht es als „Tugend“ an, auf See „nicht über- flüssiger Weise zu sprechen“. Es wird dabei auch das gesteigerte Mittei- lungsbedürfnis des Alters deutlich, das einen Versuch darstellt, aus der Isolierung auszubrechen, weil es den Zuhörer oft lästig wird weil aus der lagen Erinnerung gern wieder und wieder dasselbe erzählt wird. Die Ge- danken des Mannes lassen Rückschlüsse auf sein Leben zu. Er hat ein langes, hartes Leben hinter sich, in dem es sicher viele Wendepunkte gab. Dieses Leben endet nun in der Einsamkeit des Alters. Man gewinnt den Eindruck, dass der Mann dem allerdings sehr hart und männlich ge- genübertritt, und sich in der Lage sieht, diese Verlassenheit und Verein- samung überwinden zu können. Dennoch wirkt sein Charakter einfältig, einfach und nachdenklich.

Der alte Mann vertritt die Meinung, dass man in Gegenwart eines anderen nicht klar aussprechen kann, was man wirklich denkt und fühlt. Jeder sollte demnach sein eigenes Leben leben und eigene Erfahrungen machen. Wer so arm und alt ist wie er, hat allen Grund, sich bewusst zu sagen, was er denkt und seine Erinnerungen und Erfahrungen helfen zu lassen, richtig zu handeln.

Äußerlich wird er als braungebrannt, zernarbt, für 84 jährigen kräftig mit braunen klaren Augen beschrieben, außerdem sind seine Hände von der harten Arbeit gekennzeichnet.

2.4 Handlungsverlauf, Höhe- und Wendepunkte, Schlüs- selstellen

Täglich fährt der alte Mann, ein Fischer auf das Meer hinaus. Zu Beginn der Handlung wird er dabei 40 Tage von einem Jungen begleitet. Diesem aber wird nach 40 erfolglosen Ausfahrten von seinen Eltern verboten, weiterhin mit dem alten Mann aufs See zu gehen.

Deshalb fährt der alte Mann von da an allein hinaus. Der Junge jedoch besucht ihn täglich, hilft ihm bei den Vorbereitungen, um das Boot fahr- tüchtig zu machen. Es wird ein Stück des normalen Fischereialltags ge- schildert.

Der alte Mann ist ein erfolgloser Fischer, doch nachdem er eines ge- wöhnlichen Morgens in See gestochen war und eine Zeit in ruhiger Einsamkeit auf dem Meer verbracht hatte, beißt plötzlich ein Fisch an.

Dieser Fisch soll der größte sein, den der alte Mann in seinem langen Fischerleben je gesehen hatte. Ihm wird aufgrund seiner Erfahrung schnell bewusst, dass er den Fisch nicht wie jeden anderen an Land ziehen kann. Der Fisch ist zu stark, zu schwer. Er hatte den Fisch am Haken und kann doch nichts tun, als ihm zu folgen.

Tagelang folgt der alte Mann dem Fisch. Er hat den Kampf mit ihm auf- genommen. Nachdem sich der Fisch unbegreiflich lange in der Tiefe ge- halten hat, kommt er an die Oberfläche. Mit Bewunderung kann der Mann erkennen, dass der Fisch doppelt so lang ist wie sein Boot.

Der Fisch, den er töten muss, wird ihm in der Einsamkeit immer vertrauter. Seine Hand ist schnell zerschnitten von der Leine, die er unter großem Druck halten muss, seine Schmerzen, die er von der ständig angespannten Haltung hat, gehen in Dumpfheit über. Er hat eine besondere Schlafstellung entwickelt, die ihm jegliche Sicherheit gewährt.

Plötzlich wird er durch eine glühend heiße Leine, die durch seine Hand fährt, geweckt. Der Fisch wird lebhaft und Durchhalten ist alles, worauf es jetzt ankommt.

Während der Fisch beginnt, mit seinem Schwert gegen die Drahtösen zu schlagen, gibt der alte Mann jedes Mal etwas Leine aus, wenn der Fisch mit dem Kopf stößt.

Der Fisch zieht nun Kreise. Die Erfahrung seines langen Fischerlebens sagt ihm, dass er ihn nach zwei weiteren Wendungen so in der Nähe haben wird, dass er die Harpune in ihn hineinstoßen kann. Als der alte Mann schließlich den Fisch nahe genug an sein Boot heranholen kann, tötet er ihn.

Er überwindet seine Müdigkeit, vertäut den Fisch an der Seite des Bootes und bereitet die Heimfahrt vor.

Jedoch rückt nun eine neue Bedrohung näher: Der erste Hai greift den Fisch an. Doch wieder ist der alte Mann entschlossen und bereit, den Kampf aufzunehmen. Er kann zwar nicht verhindern, dass der Hai den Fisch angreift und sich in sein Fleisch verbeißt, wohl aber kann er ihn mit einem Harpunenstoß töten. Der Hai ist tot, doch die gesamte Harpune mitsamt Leine ging verloren. Darüber hinaus blutet der Fisch erneut und andere Haie werden die Witterung aufnehmen.

Wenig später sieht der alte Mann wieder zwei Haie. Er ist sofort wieder entschlossen, denn Kampf aufzunehmen. Die Haie greifen nicht an, wie es der erste tat. Der eine verschwindet unterm dem Boot, wo er Fleisch vom Fisch losreißt, der andere schwimmt zu der Stelle, an der bereits der erste Hai den Fisch angegriffen hat. Diese Hai tötet der alte Mann durch Messerstiche in das Rückenmark zwischen Kopf und Rücken.

Den nächsten Hai lässt der Mann den Hai anfallen. Dann stößt er ihm das Messer tief ins Gehirn. Aber der Hai schnellt rückwärts und die Messerklinge zerbricht.

Bis kurz vor Sonnenuntergang greifen die Haie nicht mehr an, aber zwei Haie begleiten das Boot. Als diese nach Stunden herankommen und sich in den Fisch verbeißen, schlägt der alte Mann zu und vertreibt diese beiden Haie mit bloßen Schlägen.

Der alte Mann kämpft auch noch um Mitternacht, obwohl er weiß, dass er einen zwecklosen Kampf führt. Rudelweise stürzen sich die Hai inzwi- schen auf den Fisch. Verzweifelt schlägt er mit der Keule zu, ohne im Dunkeln etwas zu sehen, bis die Keule etwas packt und mitreißt. Einer der Haie stößt schließlich gegen den Kopf des Fisches selbst vor. Er ist der letzte vom Rudel, der angegriffen hat. Es gibt nichts mehr zu fressen für die Haie.

Als das Boot in den Heimathafen des alten Mannes einsegelt, ist es tiefe Nacht und niemand ist da, um dem alten Mann zu helfen. Er macht das Boot allein fest. Erst als er den Mast herausgenommen und das Segel um ihn geschlagen hat, wird ihm seine Tiefe Müdigkeit bewusst. Als er die Uferhöhe erklettert hat, fällt er mit dem Mast über der Schulter hin. Es dauert lange, bis er aufstehen und weitergehen kann und noch länger, bis er es endlich in seine Hütte und in sein Bett geschafft hat. Sofort schläft er erschöpft ein und schläft lange und fest.

Er schläft auch noch, als der Junge am Morgen gewohnheitsmäßig zur Tür hereinschaut. Als er die Hände des alten Mannes sieht, fängt er an zu weinen. Er macht sich auf dem Weg zur „Terrasse“, eine Seemanns- kneipe, um sich dort für den alten Mann Kaffee geben zu lassen. Auf seinem Weg sieht er das Boot, das viele Fischer umstehen, um zu se- hen, was an seiner Seite vertäut ist. Er wacht beim alten Mann, bis die- ser aufwacht.

Der alte Mann erfährt nun, dass man mit Flugzeugen und Küstenschutz nach ihm gesucht habe, ihn aber in seinem kleinen Boot nicht gefunden hat, was ihm nur natürlich scheint.

Das Gefühl, dass er besiegt worden ist, überwindet er schnell. Das verlo- rene Gerät will er ersetzen und sich kurieren und dann weiter fischen.

Am Nachmittag war eine Touristengesellschaft in der „Terrasse“. Sie fra- gen einen Kellner, was sie denn da vor sich sahen, als sie die lange Wir- belsäule und den riesigen Schwanz bei dem kleinen Boot entdeckten. Die Touristen verstehen den Kellner nicht, als dieser auf Fischerart zu erklären versucht, dass das Überreste eines Haies seien. Sie wundern sich, dass Haie so schöne und wohlgeformte Schwänze haben.

In der Hütte aber schläft der alte Mann immer noch mit dem Gesicht nach unten.

2.5 Erzählweise: Erzählperspektive, Besonderheiten der sprachlichen Gestaltung, Erzählhaltung

Der Text wird von einem personellen Erzähler mit vielen inneren Mono- logen in einem einfachen, verbalen Stil berichtet. Besonderheiten in der sprachlichen Gestaltung sind die einfachen, meist kurzen Sätze (para- taktischer Stil). Es werden auffallend häufig einsilbige Wörter benutzt so ist das Wort „und“ oft als Bindewort eingesetzt. Im Erzählstil fallen vor allem lange Aufzählungen auf, viel „Gerede" eines leicht senil wirkenden Mannes. Zu den sprachlichen Mitteln ist zu sagen, das es wenige Meta- phern und Vergleiche, jedoch relativ oft Wiederholungen sowie einige Personifikationen gibt. In den Gesprächen mit dem Jungen treten eben- falls einige Ellipsen auf.

2.6 Aktueller Bezug

Der Junge kümmert sich fürsorglich um den alten Mann, der sich dies auch gerne gefallen lässt und genießt. Jedoch sieht der Junge deshalb im alten Mann niemanden, der nichts leisten kann. Im Gegenteil: Auf- grund seiner langjährigen Erfahrung ist der alte Mann viel eher in der Lage, Dinge zu tun, die einem jüngeren Menschen nicht geglückt wären. Stets tut er das, was die jahrzehntelange Erfahrung als Fischer und sein Instinkt ihm eingeben, aber auch sein Selbstbewusstsein. Man sollte also ältere Leute nicht unterschätzen, weil sie vielleicht kör- perlich nicht mehr in der Lage dazu sind, Schwerstarbeiten zu verrichten. Vielmehr sollte man daran denken, dass sie etwas in sich tragen, was sehr viel wertvoller ist: Lebenserfahrung und daher rührende Erkenntnis- se.

Des weiteren wird ein altes Sprichwort in das Bewusstsein des Lesers gerückt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Der alte Mann denkt keinen Augenblick daran, den ungleichen Kampf aufzugeben. Er hat den Kampf aufgenommen und es gibt kein aufgeben. Vielleicht hat der alte Mann es genau dieser Einstellung zu verdanken gehabt, dass er lebend in seinen Heimathafen zurückkehren konnte.

3 Zusammenhang zwischen Leben und Werk des Autors und Einordnung in die Epoche

Die Figuren im Buch sind typische kubanische Fischer. Kuba wurde in den 50er Jahren von den Diktator Batista regiert und durch die USA un- terstützt. Das Lebensmotto jener , welches sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht: „A man can be destroyed but not defea- ted.“, weißt auf den Zusammenhang zu der Unterdrückung in dieser Zeit hin. Typisch ist auch der männliche Held, der nicht aufgibt und tapfer kämpft . In „Der alte Mann und das Meer“ gibt Hemingway seine Vorliebe für einfachen Menschen (Fischer),Tradition (alte Fangmethoden) und Na- tur (Meer, Fisch…) sowie seine Abneigung gegen „Zivilisation" und Mo- derne wieder. Ein Zitat vom Autor belegt dessen Denkweise: „Ich habe eine große Zärtlichkeit und Bewunderung für die Erde und keine Spur davon für meine Generation."

Hemingway wollte mit seinem Werk auf Mißstände der „Wirtschaftswunderjahre" (50 er Jahre) hinweisen. Da er selbst ein erfolgloser, jedoch leidenschaftlicher Angler war könnte man annehmen, er hätte versucht, sich auch ein Stück „Frust von der Seele schreiben".

4 Verzeichnisse

4.1 Materialanhang

- Arbeitsblatt

4.2 Literatur- und Quellenverzeichnis

- Microsoft (c) Encarta (c) Enzyklopädie 2000 - Der alte Mann und das Meer, Ernest Hemingway, Rohwohlt Taschen- buch Verlag, 4. Auflage Juni 2000 - Brockhaus Multimedia 1999 - www.wissen.de

- Multimedia Personenlexikon 1991

4.3 Erklärung

Ich versichere hiermit, dass wir diese Arbeit selbständig angefertigt und keine anderen als sie von uns angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet haben. Die den benutzten Werken wörtlich entnommenen Stellen sind als solche gekennzeichnet.

Datum, Unterschriften:

Ernest Hemingway

Der alte Mann und das Meer

“A man can be destroyed but not defeated!”

Zum Autor:

Ernest Hemingway wurde am 21. Juli 1899 als Sohn eines Arztes in Oak Park / Illinois geboren. Nachdem er 1917 vorzeitig die High-School ver- ließ, wurde er Reporter bei einer Lokalzeitung in Kansas City. 1918 ging er mit einer Kolonne des Roten Kreuzes an die italienische Front, wurde verwundet und kehrte nach Kriegsende 1919 in die Heimat zurück. We- nige Jahre später lernte er in Chicago seinen literarischen Lehrmeister, den Dichter S. Anderson, kennen. In den 20er Jahren lebte er für einige Zeit in Paris im Kreise von Künstlerpersönlichkeiten wie Gertrude Stein oder James Joyce. In der darauffolgenden Zeit arbeitete der Autor von „Der alte Mann und das Meer“ (1952) auch weiterhin als Korrespondent u.a. aus China. 1954 erhielt Hemingway den Nobelpreis für Literatur. Nach schwerer Krankheit beendete er selbst am 2. Juli 1961 sein Leben.

Das Geschehen aus dem Buch in einem Satz:

Ein alter Fischer hat nach Monaten glückloser Ausfahrt einen riesigen Fisch an der Angel, den er aber in einem erschöpfenden Kampf wieder an das Meer und die Haie verliert.

Zu der Hauptperson:

Santiago El Campéon ist 84 Jahre alt und wird als braungebrannter, vom Leben gekennzeichneter Mann mit klaren braunen Augen beschrieben. Er kommt aus einem Fischerstädtchen auf Kuba und lebt in ärmlichen Verhältnissen. Aufgrund seiner Einsamkeit führt er Selbstgespräche und hat sich mit seiner Situation abgefunden. Sein einziger „Freund“ ist der Junge Manolin, der ihn ab und zu einmal auf das Meer begleitet hat ge- genüber dem Jungen verhält der alte Mann sich sehr lieb und großväter- lich. Ansonsten ist er ein etwas senil wirkender alter Mann, der durch seine Vereinsamung einfältig und nachdenklich geworden ist.

Hauptkonflikte:

Der alte Mann ←→der Fisch

(Äußerer Konflikt: Kampf um Leben und Tod)

Der alte Mann ←→ sein Gewissen

(Innerer Konflikt: Soll er den Fisch töten? Einerseits ja, um ihn verzeh- ren zu können, andererseits sieht er ihn als schön, tapfer und mutig an. )

Arbeit zitieren Doreen Friebe (Autor:in), 2000, Hemingway, Ernest - Der alte Mann und das Meer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106296

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