Wie kann ich wissen ob ich gut Küssen kann?

Kommt es auf die Praxis oder Technik an?

Sicherlich können Sie Ihre Kussqualität durch ausgiebige Praxis verbessern; doch nur weil jemand viele Kusspartner hatte, ist er noch lange kein Kussprofi – auch wenn die meisten das über sich glauben.

Vielleicht verbessert das Auffrischen der Kusstechnik die Qualität? Expertenmeinungen darüber, wie der ideale Kuss ablaufen soll, gibt es schließlich zuhauf. Der korrekte Neigungswinkel des Kopfes, die optimale Öffnung des Mundes, die beste Zungentechnik – oder doch ohne Zunge? All diese Themen werden seit Jahren diskutiert und erforscht. Da kommt die Frage auf: Gibt es eine Technik für den idealen Kuss?

Was macht denn nun einen guten Kuss aus?

Erst einmal: Küssen ist wichtig für Ihre Beziehung – teilweise sogar wichtiger als Sex. Es ist eine Berührung, intim, zärtlich und dennoch vergänglich. Küssen stärkt das Immunsystem, baut Stress ab und mindert Schmerzen.

Zweitens: Nur weil Sie sich eine neue Technik durch eine Theorie angeeignet haben, wird Ihr Partner beim nächsten Kuss sicherlich nicht gleich einen Orgasmus bekommen – das schon einmal vorweg gesagt. Jetzt kommt das große ABER: Wie in allen Bereichen des Lebens erhöhen Variationen die Spannung und den Spaß. Wenn Sie sich also mittels Ratgebern, Youtube-Videos oder Tipps von Freunden neue Kusstechniken aneignen, ist das sicherlich kein Fehler. Zumindest, wenn Sie die neuen Bewegungen und Abläufe dann richtig beherrschen. Vorher heißt es aber erst einmal üben, üben, üben. Und für Ihren Partner: geduldig sein. Ganz nach dem Motto "Gut Ding will Weile haben". Ihr Partner hat schließlich auch etwas davon. Denn durch neue Variationen und Fertigkeiten mit Ihren Lippen und Ihrer Zunge, bringen Sie wieder mehr Leidenschaft in Ihren Kuss. Das Neue und Unbekannte kann auch das Feuer Ihrer Liebe wieder entfachen oder die eingeschlafene Lust aufeinander auflodern lassen. Wichtig ist, sich auf den Partner einzulassen, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und sich nicht zu sehr zu konzentrieren, sondern einfach spüren, was sich gut anfühlt.

Wenn das kein Anreiz ist? Und die besten Küsse sind die, die einem den Boden unter den Füßen wegreißen, bei denen die Zeit still steht und die man noch Minuten später auf den eigenen Lippen spürt.

Geraten Sie jetzt nicht in Panik

Bevor Sie jetzt in Aktionismus verfallen, bin ich Ihnen noch eine kleine Anmerkung schuldig: Die meisten Menschen sind sehr zufrieden mit der Kussqualität des Partners. Gerade einmal die Hälfte der Männer und Frauen bevorzugen die Küsse vorheriger Beziehungen. Trotzdem sollten Sie sich nicht auf Ihren Lorbeeren ausruhen. Denn etwas Abwechslung hat noch niemandem geschadet.

Jennifer Buchholz, Redakteurin bei t-online.de, schreibt in ihrer Kolumne "Lust, Laster, Liebe“ über Liebe, Partnerschaft und Sex.

Hey! Die Frage steht ja schon oben...mir wurde bis jetzt immer gesagt das ich gut küssen kann aber ich wollte mal wissen ob es etwas gibt womit man selber merkt ob man gut küssen kann oder nicht!?

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Wie kann ich wissen ob ich gut Küssen kann?

Rückmeldung kriegt man vom Partner oder Partnerin. Man merkt, wenn er/sie das genießt; dann küsst man gut.

Wie kann ich wissen ob ich gut Küssen kann?

Wenn es dir andere sagen dann stimmt das wohl auch

Wie kann ich wissen ob ich gut Küssen kann?

Küss deinen Freund und frag ihn wie du geküsst hast

Wie kann ich wissen ob ich gut Küssen kann?

Du selbst schmeckst es nur dann wenn deine Kuss-Partnerin zufrieden dreinschaut.

Wie kann ich wissen ob ich gut Küssen kann?

Wenn es dir andere sagen dann wird es wohl stimmen . Das merkt man doch ...

Merkt man beim küssen ob jemand nicht so erfahren darin ist?

Wie kann ich wissen ob ich gut Küssen kann?

In der Reihe "Stil-Klassiker" präsentiert SPIEGEL ONLINE Schätze aus dem Stil-Archiv. Dieser Artikel erschien zuerst im März 2015.

Zur Person

William Cane, 52, war Englisch-Professor an einem College in Boston, bevor er 1991 das Buch "The Art of Kissing" schrieb. Seitdem gibt er Seminare an Universitäten, in denen er Küssen unterrichtet. "The Art of Kissing" wurde in 19 Sprachen übersetzt (dt. "Die Kunst des Küssens").

SPIEGEL ONLINE: Herr Cane, haben Sie heute schon geküsst?

Cane: Heute noch nicht, aber das kann noch kommen. Für meine Bücher befrage ich Menschen auf der ganzen Welt nach ihren Kuss-Techniken, und bevor ich sie aufschreibe, muss ich sie natürlich selbst an meiner Frau ausprobieren.

SPIEGEL ONLINE: Mit welchem haben Sie sie am meisten überrascht?

Cane: Mit einem Kuss aus dem Südpazifik. Er heißt "Trobriand Island-Kuss" und ist sehr brutal. Man zieht seinen Partner an den Haaren und beißt ihn in die Lippe, bis sie blutet. Meine Frau hat ihn nicht besonders geschätzt.

SPIEGEL ONLINE: Verständlich. Welcher ist Ihr Lieblingskuss?

Cane: Definitiv der "lip-o-suction". Dabei lutscht man an der Unterlippe seines Partners, während der an der Oberlippe des anderen nibbelt. Es ist einer der besten Küsse, bei denen sich die Zungen nicht berühren. Er ist technisch anspruchsvoller als viele andere und deshalb mein Favorit.

SPIEGEL ONLINE: Was empfehlen Sie Paaren, die seit langer Zeit zusammen sind und die Lust am Küssen verloren haben?

Cane: Sie müssen als Erstes akzeptieren, dass sie den ersten Kuss nicht zurückholen können. Alles, was man am Anfang zum ersten Mal miteinander macht, ist aufregend, verliert aber mit der Zeit seinen Reiz. Dagegen kann man nichts machen. Trotzdem sollte man sich Mühe geben und die Art, sich zu küssen, immer wieder ändern. Auch den Ort sollte man wechseln. Gehen Sie an romantische Plätze, an den Strand, in den Park, oder schauen Sie sich gemeinsam einen Sonnenuntergang an!

SPIEGEL ONLINE: Die meisten Menschen erinnern sich an ihren allerersten Kuss. Warum ist der so etwas Besonderes?

Cane: Weil wir ihn schon vorher mit romantischen Erwartungen aufladen, die dann endlich erfüllt werden. Außerdem ist es der Reiz des Neuen. Tatsächlich können sich neun von zehn Menschen an ihren ersten Kuss erinnern. Das ist eine signifikante Menge.

SPIEGEL ONLINE: Viele ekeln sich bei ihrem ersten Kuss. Ist die Lust am Küssen etwas, das sich erst im Laufe der Zeit entwickelt?

Cane: Am Anfang werden viele Fehler gemacht. Ich erinnere mich an die Erzählung eines Mädchens in meinem Seminar, sie wollte, dass es perfekt wird, also wartete sie auf einen romantischen Moment, löschte das Licht und schloss die Augen. Ihr Freund konnte nichts sehen und traf nur ihre Nase und ihr Kinn. Sie kicherte und fiel auf den Boden, die Romantik war hinüber. Viele zielen am Anfang nicht gut oder haben keine gute Technik, weil sie unerfahren sind.

SPIEGEL ONLINE: Hat ein guter Kuss denn mehr mit Technik als mit Liebe und Leidenschaft zu tun?

Cane: Beides ist wichtig. Wenn man keine romantische Verbindung hat, wird es kein sagenhafter Kuss werden. Wenn man wirklich verliebt ist, aber nicht weiß, was man da eigentlich tut, die Lippen des Partners verfehlt und abrutscht, ist das schon ziemlich doof. Man braucht also beides. Ich kann nur die Technik lehren, Leidenschaft muss das Paar schon selbst mitbringen.

SPIEGEL ONLINE: Wie viele Partner muss man denn küssen, um eine ordentliche Technik zu entwickeln?

Cane: Eigentlich reicht einer. Aber die meisten küssen dann doch sechs oder sieben, bevor sie heiraten.

SPIEGEL ONLINE: Was ist der größte Fehler, den man beim Küssen machen kann?

Cane: Das Schlimmste, was man seinem Partner beim Küssen antun kann, ist ihm die Zunge zu tief in den Rachen zu stecken und seinen Würgreflex zu reizen. Was Männer häufig falsch machen, ist zu schnell einen Zungenkuss einzuleiten, noch bevor die Partnerin bereit dafür ist.

SPIEGEL ONLINE: Welche unterschiedlichen Vorlieben haben Frauen und Männer?

Cane: 96 Prozent der Frauen werden am liebsten auf den Hals geküsst. Sie mögen diesen Kuss zehn Mal lieber als Männer. Frauen werden auch doppelt so gerne an den Ohren geküsst wie Männer, die das meistens nicht so anmacht. Männer dagegen werden gerne in die Unterlippe gebissen, weil ihnen das zeigt, dass ihre Partnerin leidenschaftlich ist. Ein großer Unterschied ist auch, dass Männer einen Kuss oft als Einladung verstehen, weiterzugehen, wogegen Frauen gerne küssen, einfach nur um zu küssen.

SPIEGEL ONLINE: In Ihrem Buch "Kiss like a Star" haben Sie Filmküsse analysiert. Welches ist der Schönste?

Cane: Ich finde, am besten für die Leinwand inszeniert war der zwischen Rhett Butler und Scarlett O'Hara in "Vom Winde verweht". Sie stehen am Fuße einer Treppe, und er hält sie in seinen Armen und lehnt sie zurück. Die wenigsten Leute küssen sich so, dabei ist es so romantisch. In meinem Unterricht lernen die Paare diesen Kuss - ohne, dass der Mann die Frau fallen lässt!

SPIEGEL ONLINE: Muss man aus dem enormen Erfolg von "50 Shades of Grey" schließen, dass viele sich auch beim Küssen wünschen, zu dominieren oder dominiert zu werden?

Cane: Mein Ansatz ist ja ein bisschen friedlicher, aber es stimmt, viele mögen spielerische Küsse oder Rollenspiele und auch, diese Rollen zu tauschen. Generell tut Abwechslung gut. Wer normalerweise sanft küsst, darf ruhig auch mal beißen oder saugen.

SPIEGEL ONLINE: Warum küssen sich Menschen überhaupt?

Cane: Darüber rätseln Anthropologen schon lange. Eine Theorie ist, dass es von der Mund-zu-Mund-Fütterung durch die Mutter kommt. Das Baby lernt dadurch, dass Lippenkontakt etwas Gutes ist, und baut es später in sein Liebesspiel ein.