Wie kommen schwarze Käfer in die Wohnung?

Wie kommen schwarze Käfer in die Wohnung?
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  • Um Käfer im Haus zu bestimmen, sind Informationen über den Fundort wichtig. Das Ungeziefer kann nach Farbe, Größe oder auffälligen Merkmalen grob eingeordnet werden.
  • Für eine genaue Artbestimmung ist es hilfreich, das Fundinsekt mit Bildern typischer Material- und Vorratsschädlingen zu vergleichen.
  • Die Schädlinge haben unterschiedliche Lebensweisen und Nahrungsspektren, sodass sich die Bekämpfungsmaßnahmen geringfügig unterscheiden.

Wenn Sie wissen möchten, um welchen Schädling es sich handelt, sollten Sie den Käfer einfangen und die Umgebung genau betrachten. Der Fundort gibt genauso Hinweise für die Identifizierung wie die Körpermerkmale des Fundtiers. Nachdem Sie eine grobe Einordnung getroffen haben, sollten Sie Bilder zurate ziehen und Ihr Insekt mit der vermuteten Art abgleichen.

Wie kommen schwarze Käfer in die Wohnung?

Mehlkäfer sind schwarz, die Raupen orange-rot

Wenn Sie Käfer im Haus bestimmen möchten, werfen Sie einen ersten Blick auf die Körperfärbung. Oft haben die Insekten typische Muster und Zeichnungen. Viele Käfer sind einfarbig, sodass die Internetrecherche schnell ins Leere verläuft. Um Ihnen die Identifizierung zu erleichtern, können Sie sich an dieser Tabelle häufig auftretender Käfer im Haus orientieren:

Beachten Sie, dass die Färbung der Insekten je nach Individuum etwas variieren kann. Bei einigen Arten unterscheiden sich Männchen von Weibchen. Oft werden andere Insekten, die in Haus und Wohnung auftreten, fälschlicherweise für Käfer gehalten. Dazu gehören Feuer- und Stinkwanzen oder die Rote Samtmilbe.

Einordnung nach Größe

Ein weiteres wichtiges Bestimmungsmerkmal ist die Größe der Käfer. Im Reich der Insekten gibt es winzig kleine Arten von wenigen Millimetern als auch solche, die mehrere Zentimeter groß werden. Wenn Sie einen Käfer mit einem Schraubglas einfangen, können Sie dieses auf ein Lineal stellen und das Tier messen.

  • winzig: Kugelkäfer
  • klein: Brauner und Dunkler Pelzkäfer, Brotkäfer, Kornkäfer
  • groß: Mehlkäfer, Speckkäfer

Einordnung nach auffälligen Merkmalen

Die meisten Käfer, die Sie im Haus finden, haben gut entwickelte Flügel. Sie können ausgewachsene Käfer fliegend beobachten, wenn diese den Weg ins Freie suchen. Um Käfer zu bestimmen, sollten Sie sich neben Färbung und Größe an weiteren auffallenden Merkmalen orientieren. Typische Käfer mit langen Fühlern sind Arten der Bockkäfer wie Hausbock. Auch andere Käfergattungen geben sich durch deutlich sichtbare Fühlerglieder zu erkennen. Der Gemeiner Nagekäfer, dessen Larven auch Holzwurm genannt werden, entwickeln gut sichtbare Antennen.

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Kornkäfer kommen besonders häufig vor und laben sich an unseren Vorräten

Materialschädlinge haben gut entwickelte Verdauungssysteme entwickelt, sodass sie unterschiedliche Stoffe verwerten können. Dagegen sind Vorratsschädlinge weniger spezialisiert und fokussieren sich auf energiereiche Nahrung. Da die meisten Arten lichtscheu und viele nachtaktiv sind, wird ein Befall meist spät entdeckt. In beheizten Räumen können alle Schädlinge ganzjährig auftreten, da sie nicht durch kalte Temperaturen im Winter gefährdet werden.

Typische Vorratsschädlinge:

  • Reis-Kornkäfer legt Eier in Getreidekörner
  • Maiskäfer ist ein bedeutsamer Maisschädling
  • Kornkäfer als häufigster Primärschädling an Getreide

Rüsselkäfer stellen eine artenreiche Familie dar, von denen 950 in Deutschland vorkommen. Nahezu alle Käfer und ihre Larven ernähren sich von Pflanzen, doch es gibt einige spezialisierte Ausnahmen. Unterfamilien mit kurzen Rüsseln leben auf verschiedenen Pflanzenarten oder ernähren sich von Frisch- oder Totholz. Es gibt Larven, die sich von Pflanzenwurzeln ernähren oder in Blättern minieren. Wiederum andere Arten sind verantwortlich für die typischen Wucherungen an Blättern, die als Pflanzengallen bezeichnet werden.
Eine häufige Art aus dieser Familie, die als Ungeziefer auftritt, ist der Kornkäfer. Der drei bis fünf Millimeter große und längliche Käfer ist flugunfähig. Er ernährt sich von Getreide aller Art und ist erkennbar an einem großen Halsschild, der punktförmige Vertiefungen aufweist. Auf den Deckflügeln sind punktierte Längsreihen erkennbar, die sich mit durchgezogenen Leisten abwechseln. Sie befallen nicht nur Getreidewaren sondern auch Mais und Trockenfrüchte.

Bekämpfung:

  1. befallene Vorräte entsorgen und Regale gründlich aussaugen
  2. Fugen und Ritzen mit heißer Föhnluft behandeln
  3. Kieselgur in Nischen streuen
  4. Schlupfwespen (19,00€ bei Amazon*) einsetzen, um nachkommende Generationen zu beseitigen

Schwarzkäfer

Der Mehlkäfer ist ein bis zu zwei Zentimeter groß. Dieser längliche Käfer kommt bevorzugt an milden Sommerabenden in die Wohnung geflogen. Typisch sind die Längsrillen, die sich über die leicht gewölbten Deckflügel ziehen. Während der Körper ausgewachsener Käfer schwarz gefärbt ist, erscheinen Beine, Fühler und die Unterseite des Körpers rotbraun. Weibchen legen ihre Eier an geschützte Stellen, aus denen sich die typischen Mehlwürmer entwickeln. Sie ernähren sich von Tierfutter, Mehl- und Getreidewaren.

Bekämpfung:

  • befallene Lebensmittel wegwerfen
  • alternativ eine Stunde bei 60 Grad im Backofen erwärmen
  • kochendes Wasser tötet Larven ab
  • ausgewachsene Käfer in der Natur freilassen, da sie ein begehrtes Vogelfutter sind
  • alternativ Käfer mit Kieselgur bestäuben

Speckkäfer

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Speckkäfer werden nur bis zu einem Zentimeter groß

Diese Insekten können bis zehn Millimeter lang werden und haben einen kompakten und rundlichen bis ovalen Körperbau. Es gibt auch Mini-Käfer mit einer Größe von einem Millimeter. Die Familie enthält mehrere Gattungen, deren Arten sich äußerlich stark unterscheiden. Typisch ist eine braune bis schwarze Grundfärbung. Diese wird bei vielen Speckkäfern durch rote, braune oder gelbe Schuppen verdeckt, sodass eine Fleckenzeichnung entsteht. Die langgestreckten Larven sind mit borstigen Haarbüscheln bedeckt und besitzen oft Wehrhaare.

Bekämpfung:

  • kontaminierte Nahrung wegwerfen
  • Pelze chemisch reinigen lassen
  • alternativ für zehn Tage einfrieren
  • Lavendel- und Patchouliöl verwenden

Vorbeugung

Da es schwierig ist, Speckkäfer wieder loszuwerden, sind vorbeugende Maßnahmen besonders wichtig. Sie sollten eingelagerte Lebensmittel regelmäßig kontrollieren und diese sofort entsorgen sobald Sie Larven oder Käfer entdecken. Besonders betroffen sind Getreide, Mehl, Nudeln, Trockenfrüchte und Nüsse. Verschließen Sie diese gut und reinigen Sie Schränke regelmäßig mit desinfizierenden und natürlichen Hausmitteln. Ein ausgiebiges Lüften, das Ausklopfen von Teppichen und das Absaugen von Sofas sind wichtige Maßnahmen, um mögliche Nahrungsquellen zu eliminieren.

Speckkäfer gehören zu den gefürchtetsten Schädlingen im Haus. Sie entstehen aus dem Nichts und sind schwer wegzubekommen.

Nagekäfer

In dieser Familie gibt es verschiedene Arten, die als Vorratsschädling auftreten können. Eine Bekämpfung von Messingkäfer, Australischem Diebskäfer und Kräuterdieb oder anderen Schädlingen ist wegen der versteckten Lebensweise nicht ganz einfach. Um dem Ungeziefer die Lebensgrundlage zu entziehen, sollten Sie organische Rückstände wie Krümel sowie Tierfutter entfernen und sämtliche Nischen und Ritzen gründlich reinigen.

Gewöhnlicher Nagekäfer

Aus dieser Käferfamilie tritt der Gewöhnliche Nagekäfer als Holzschädling in Erscheinung. Er wird bis vier Millimeter lang und produziert Larven, die eine Körpergröße von sieben Millimeter erreichen können. Diese bohren sich bevorzugt in Nadel- und Laubholz, wo sie Bohrgänge hinterlassen. Auffällig sind runde Ausfluglöcher mit einem Durchmesser von einem bis zwei Zentimeter, aus denen die flugfähigen Käfer ausschwärmen. Die Art befällt Möbel, Holzverkleidungen und -schnitzereien sowie Fußböden.

Um die Schädlinge zu vertreiben, können Sie befallenes Holz mit einer frischen Zwiebel einreiben. Ausgelegte Eicheln sollen die Larven anlocken. Sobald sich diese in den Baumfrüchten eingenistet haben, können sie entsorgt werden.

Brotkäfer

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Brotkäfer leben in Brot und auch in Holz

Dieser Vorrats- und Materialschädling kann ebenfalls im Gebälk vorkommen, wenn das Holz bereits vorgeschädigt ist. Ansonsten befällt der zwei bis drei Millimeter lange Käfer, dessen Oberseite mit feinen Härchen besetzt ist, stärkehaltige Lebensmittel. Er kommt häufig in Vogelnestern vor, gelangt aber durch Brotwaren oder Gewürze in die Wohnung.

Bekämpfung:

  • befallene Lebensmittel entsorgen
  • Regale und Schränke aussaugen und mit Essig reinigen
  • Wohnung regelmäßig lüften
  • Schlupfwespen einsetzen
  • befallene Möbel mit Borax behandeln
  • Holzkonstruktionen durch Fachmann beurteilen lassen

Kugelkäfer

Der Buckelkäfer wird wegen seiner runden Form als Kugelkäfer bezeichnet. Er erreicht eine Größe zwischen einem und drei Millimeter und besitzt glänzende und glatte Flügeldecken. Diese sind bräunlich bis rot gefärbt. Auffällig sind die langen Fühler. Da Buckelkäfer nachtaktiv sind, wird ein Befall meist spät entdeckt. Sie treten als Hygiene- und Materialschädling auf und kommen in Altbauten und Fachwerkhäusern vor. Die Käfer nisten in Hohlräumen und befallen Lebensmittel, die mit Rückständen verunreinigt werden. Eine Bekämpfung gilt als äußerst schwierig.

Bekämpfung:

  • am Abend feuchte Tücher auslegen
  • diese am Morgen einsammeln
  • mit kochendem Wasser übergießen oder im WC entsorgen
  • Schlupfwespen einsetzen
  • Behandlung von Hohlräumen mit Kieselgur

Dieser Kulturfolger wird zwischen zwei und vier Millimeter lang und zeichnet sich durch eine helle und anliegende Behaarung aus. Sein Kopf ist typisch breit und besitzt hervorstehende Facettenaugen. Auffallend sind die sechs Zähnchen, die sich auf jeder Seite des Halsschildes befinden. Deckflügel sind von erhabenen Längsrippen überzogen. Die Käfer schätzen kohlehydratreiche Nahrung und fressen neben Teigwaren und Getreideprodukten auch Schokolade, Mandeln und andere Nüsse. Ihre weißlichen Larven ernähren sich von Mehl, welches feucht und klumpig wird.

Bekämpfung:

  • nicht mehr essbare Lebensmittel entsorgen
  • potentiell befallene Nahrung tiefkühlen
  • Behälter gut verschließen
  • Ameisenwespchen als parasitierenden Nützling einsetzen

Schaben

Diese Insekten sind keine Käfer, sondern stellen eine eigene Ordnung dar. Die Küchenschabe ist eine Art, die als Schädling in Frage kommt. Sie wird bis 14 Millimeter groß und bevorzugt warme und feuchte Lebensräume. Das Insekt nistet in versteckten Nischen hinter Leisten und Verkleidungen, Türrahmen sowie Versorgungsschächten. Bezüglich der Nahrung ist die Hausschabe nicht wählerisch. Sie frisst alles und kann Krankheiten übertragen oder Allergien verursachen.

Bekämpfung:

  • Klebefallen mit Lockstoffen zur Befallskontrolle einsetzen
  • Köderdosen oder Sprays mit Fraßgiften einsetzen
  • kontinuierliche Bekämpfung notwendig
  • sämtliche Wasserquellen beseitigen
  • Sauberkeit erhöht den Bekämpfungserfolg
  • Nischen und Spalte in Wänden und Fußböden verschließen

Wanzen

Diese Insekten gehören zur Ordnung der Schnabelkerfen, die verwandt mit den Käfern sind. Ihr Körper gliedert sich in Kopf, Brust und Hinterleib, sodass ein typisches Aussehen entsteht. Die Insekten sind variabel gefärbt und können einfarbig grün oder braun bis auffallend schwarz-rot gezeichnet sein.

Sie verirren sich in Wohnungen und Gebäude, wenn sie auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier sind. Da sie keinen Schaden anrichten, müssen sie nicht bekämpft werden. Es reicht aus, wenn Sie die Tiere einfangen und nach draußen bringen. Verschließen Sie mögliche Eintrittspforten.

Geben Sie Wasser mit ein paar Tropfen Minzöl oder einer Knoblauchzehe in eine Zerstäuberflasche und besprühen Sie Fensterrahmen und Türschwellen damit. Das hält Wanzen aus ihrer Wohnung fern.

Gibt es Käfer, die sich bevorzugt in bestimmten Räumen aufhalten?

Je nach Nahrungsspektrum und Lebensraumansprüchen treten Schädlinge in unterschiedlichen Räumen auf. Parkettkäfer breiten sich überall in der Wohnung aus, wo trockene Holzböden oder -möbel zu finden sind. Brotkäfer nisten bevorzugt in der Küche, denn hier finden ihre Larven optimale Nahrungsbedingungen vor. Wenn die ausgewachsenen Käfer ausschwärmen, sind sie häufig am Fenster zu beobachten. Oft sitzen sie unbeweglich an den Wänden. Der Fundort liefert Ihnen Hinweise auf die jeweilige Art.

Der Käfer im Haus sieht komisch aus. Was kann das sein?

Im Reich der Insekten gibt es sehr ungewöhnliche Gestalten und Körperformen, die den typischen Käfern überhaupt nicht ähnlich sehen. Gelegentlich verirren sich solche Insekten auch in Häuser und Wohnungen, wenn die Tiere einen Platz zum Überwintern suchen. Ein solches Phänomen konnte 2018 in Bremen beobachtet werden, als massenhaft komische Käfer in Gebäude eindrangen. Dabei handelte es sich um die Amerikanische Kiefernwanze, die als harmlos gilt.

Welche Käfer leben auch im Winter im Haus?

Viele Arten der Speckkäfer treten als Ungeziefer auf, die auch im Winter in beheizten Räumen beobachtet werden können. Dazu gehören Museumskäfer, Teppichkäfer, Wollkrautblütenkäfer oder Pelzkäfer. In der Natur überwintern die Insekten im Larvenstadium, sodass sie im kommenden Frühjahr schlüpfen und auf der Suche nach einem Paarungspartner ausschwärmen. Der typische Entwicklungszyklus dauert bei den meisten Arten etwa ein Jahr. Sind die Umweltbedingungen ganzjährig gut, verkürzt sich die Entwicklung und das Ungeziefer kann mehrere Generationen pro Jahr hervorbringen.

Welche sind die häufigsten Käfer, die im Haus auftreten können und Vorräte oder Materialien schädigen?

Es gibt eine Reihe von Käfern, die sich bevorzugt in Lebensmitteln oder Materialien in menschlicher Umgebung niederlassen. Der Bekämpfungserfolg richtet sich nach der Lebensweise, die je nach Art mehr oder weniger versteckt sein kann. Regelmäßige Bekämpfungsmaßnahmen und eine gründliche Sauberkeit sind von großer Bedeutung, um den Schädlingsbefall in den Griff zu bekommen.

Zu den häufigsten Käferschädlingen zählen:

  • Blattkäfer: Speisebohnenkäfer
  • Nagekäfer: Brotkäfer, Kräuterdieb
  • Speckkäfer: Gemeiner Speckkäfer
  • Raubplattkäfer: Getreideplattkäfer
  • Rüsselkäfer: Kornkäfer, Maiskäfer, Reiskäfer
  • Schwarzkäfer: Reismehlkäfer, Mehlkäfer

Text: Christine Riel

Artikelbilder: Tomasz Klejdysz/Shutterstock, Dr.MYM/Shutterstock, Cherdchai Chaivimol/Shutterstock, Henrik Larsson/Shutterstock