Wo darf man legal zelten

Heiße Tage, laue Abende: Der Sommer ist für Camper die perfekte Jahreszeit. Auf überfüllte Zeltplätze mit lärmenden Nachbarn und Münzdusche hat dabei allerdings nicht jeder Lust. Viele Zeltfreunde sehnen sich nach einsamen Nächten unter sternen­freiem Himmel in unberührter Natur.

Theoretisch muss man für ein solches Freiluft­er­lebnis gar nicht weit reisen: Ein Drittel des deutschen Staats­ge­bietes besteht aus Wald. Wer einfach Zelt und Rucksack einpackt und im nächsten Waldstück das Lager aufschlägt, kann sich allerdings Ärger einhandeln. Die Rechtslage für Camper in der Übersicht:

Wo ist Wildcampen erlaubt?

In Deutschland treffen Wild-Camper – wie in den meisten Ländern Europas – vielerorts auf gesetzliche Einschrän­kungen.

Am eindeu­tigsten ist die Rechtslage auf privaten, eingezäunten oder anderweitig klar abgegrenzten Grundstücken. Hier darf man grundsätzlich nur mit Einver­ständnis des Eigentümers zelten. Wer eigenmächtig auf privatem Grund sein Lager aufschlägt und erwischt wird, muss mit einer Anzeige wegen Hausfrie­dens­bruchs rechnen.

Auch auf öffentlich zugäng­lichem Gelände, zum Beispiel im Wald, darf man nicht ohne weiteres ein Zelt aufbauen. Zum einen, weil es sich auch dabei um privaten Grund handeln kann (etwa 50 Prozent des Waldes in Deutschland sind in privatem Besitz). Zum anderen, weil verschiedene Gesetze des Bundes oder der Länder das Zelten untersagen. Die Rechtslage ist hier zwar von Land zu Land unterschiedlich. In Wäldern und in Naturschutz­ge­bieten ist das Zelten aber überall verboten.

Selbst außerhalb dieser besonders geschützten Gebiete ist das Campen nur in manchen Bundes­ländern erlaubt. So verbietet beispielsweise das Naturschutz­gesetz Baden-Württemberg grundsätzlich des Zelten in der freien Natur, während „nichtmo­to­ri­sierte Wanderer“ in Schleswig-Holstein auch abseits von Zelt- und Camping­plätzen „für eine Nacht“ zelten dürfen – allerdings nur, wenn „keine anderen Rechts­vor­schriften entgegen­stehen“.

Wer trotz Verbotes sein Lager aufschlägt, begeht damit eine Ordnungs­wid­rigkeit und kann mit einem Bußgeld belegt werden, das je nach Bundesland unterschiedlich hoch ausfällt. In Nordrhein-Westfalen kostet unbefugtes Zelten beispielsweise 15-100 Euro.

Da es für Camper nicht immer einfach ist, den genauen rechtlichen Status eines Ortes in der freien Natur zu erkennen, ist es empfeh­lenswert, sich bei den regionalen Behörden nach Plätzen zu erkundigen, an denen das Zelten erlaubt ist. In Bundes­ländern, die das freie Campen grundsätzlich untersagen, können Natur-Camping­plätze eine Alternative bieten.

Was müssen Camper in der Natur noch beachten?

Nicht nur beim Übernachten in der freien Natur können Camper mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit offenem Feuer geboten – egal ob es sich um ein wärmendes Lagerfeuer oder eine Kochstelle handelt.

Feuer ist im Wald und bis zu einem Abstand von hundert Metern vom Waldrand grundsätzlich nur auf speziell gekenn­zeichneten Flächen erlaubt. Das gilt beispielsweise auch für Grills. Wer trotzdem zündelt, riskiert Bußgelder von bis zu 2.500 Euro. Wer durch ein Feuer einen Waldbrand verursacht, kann sich damit sogar strafbar machen.

Auch das Zurück­lassen von Müll in der freien Natur ist nicht erlaubt und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Es empfiehlt sich für umwelt­be­wusste Camper deshalb, sämtliche Lagerplätze so zu hinter­lassen, wie sie vorgefunden wurden, und sämtliche Gegenstände wieder mitzunehmen.

Die Gesetzeslage in unserem Land ist eindeutig: Wildcampen ist verboten.

Übernachten im Zelt oder BiwakWeiterhin ist das Zelten auf öffentlichem Grund ebenfalls nicht gestattet. Wenn du aber die Einwilligung des Eigentümers hast, darfst du auch auf privaten Flächen campen. Wildcampen im Wald ist somit auch verboten. Denn in den seltensten Fällen findest du heraus, wer der Eigentümer eines Waldstückes ist. Biwakieren jedoch (Übernachten unter dem Sternenhimmel in Schlafsack und auf Isomatte) ist weder verboten, noch erlaubt und fällt in eine Grauzone. 

Wenn du also dein Zelt in Deutschland unter freiem Himmel aufschlagen willst, solltest du dir dafür nur die offiziellen Plätze suchen: auf einem von knapp 200 Trekkingplätzen in Deutschland oder einem Naturlageplätze werden in manchen Wäldern oder Nationalparks angeboten und sind eine gute Möglichkeit für legales Wildcampen.

Hier findest du eine Karte mit allen Trekkingplätzen in Deutschland.

Wo darf man legal zelten
Zeltplatz in Rothenbuch im Spessart. Ausgestattet mit Feuerstelle, Sitzmöglichkeiten und Regentonne © Trekking-bayern.de

Übersicht Trekkingplätze in Deutschland
Hier findest du eine Übersicht des Deutschen Alpenvereins.

Übersicht Trekkingplätze in Bayern
Auf den Seiten von Trekking-bayern.de findest du alle Infos zu Trekkingplätzen in Bayern. Teilweise sind diese Plätze auch mit Feuerstelle, Sitzmöglichkeiten und Wasser ausgestattet.

Bußgeldkatalog

Auch wenn wildes Campieren verboten ist, könnte es dich interessieren, welche Strafen in den einzelnen Bundesländern drohen, wenn du „illegal“ campst, dabei deinen Müll liegen lässt und vielleicht sogar noch Brandstiftung begehst, indem du ein Lagerfeuer machst.

Hier findest du den aktuellen Bußgeldkatalog.


 

Übernachten im Wohnmobil - Einmaliges Übernachten ist erlaubt

Wer mit dem Wohnmobil verreist, darf überall parken, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Das Übernachten im Wohnmobil geht jedoch über das Parken hinaus. Es gilt die Regel, dass das einmalige Übernachten im Fahrzeug zur „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“ erlaubt ist, wobei wir hier von einer Dauer von zehn Stunden sprechen.

 ZeltBiwakFahrzeugBesonderheiten
DeutschlandNein*Ja *Nein
  • Nur an ausgewiesenen Trekkingplätzen oder Naturlageplätzen möglich
  • Das Aufstellen eines Biwaks ist weder legal noch illegal, es fällt in eine Grauzone ohne klare Regelung
ÖsterreichNeinJa*Nein
  • alpines Notbiwak ist möglich
SchweizJa*Ja*Ja/Nein
  • Oberhalb der Baumgrenze, in alpinen Lagen, ist Zelten und Biwakieren in der Regel unproblematisch
ItalienJa*Ja*Ja*/Nein*
  • Außerhalb von Schutzgebieten und von Sonnenuntergang bis zur Morgendämmerung
FrankreichJa/Nein*Ja/Nein*Nein
  • Im französischen Gesetz findet man nicht viel zu „Camping Sauvage“. Fernab von Zivilisation wird Zelten und Biwakieren von 19 Uhr bis 7 Uhr geduldet
NiederlandeNein*Nein*Nein
  • Grundsätzlich verboten, aber reguliertes Wildcamping. Das Pfahlcamping wurde im Juni 2020 von der Forstbehörde abgeschafft, es gibt nur noch wenige Pfahlcampingplätze
BelgienJa/Nein*Ja*Nein
  • In den „Bivakzones“ darf man um einen Pfahl herum ein Lager aufschlagen
SpanienJa/ Nein*Ja/ Nein*Nein
  • In wenigen Regionen darf man legal Campen. Anderorts ist es streng verboten
PortugalNein*Nein*Nein*
  • Offiziell ist Wildcampen verboten, aber es wird im Norden des Landes, abseits der Touristen eher geduldet

Kroatien

NeinNeinNein

Großbritannien

Irland

Nein/Ja*Nein/ Ja*Nein/ Ja*
  • In einigen Nationalparks ist Wildcampen erlaubt, abseits der Zivilisation wird es meist toleriert
SchottlandJa*Ja*Ja*
  • In Schottland darfst du Wildcampen, wenn du dich an den „Scottish Outdoor Access Code“ hälst. Wohnmobile werden meist auch toleriert

Schweden

Norwegen

Finnland

JaJaNein*
  • Das „Jedermannsrecht“ ermöglicht jedem nichtmotorisierten Naturliebhaber den Zugang zur Landschaft
DänemarkNein/Ja*Nein/Ja*Nein*
  • Auf den Plätzen der Naturschutzbehörde darfst du in Wäldern und auf Wiesen für eine Nacht schlafen, Wohnmobile dürfen nur auf Parkplätzen stehen

*Details zu den einzelnen Ländern findest du im Text.

Übernachten im Zelt oder Biwak In Österreich ist das Campen außerhalb eines ausgewiesenen Platzes ausdrücklich verboten. Bei Verstoß warten auf dich empfindliche Bußgelder. Wenn du im Wald übernachten möchtest, musst du dir vorher die Zustimmung des Waldbesitzers einholen. Detaillierte Regelungen werden von den einzelnen Bundesländern vorgenommen. 

Teilweise ist Wildcampen oberhalb der Baumgrenze und Biwakieren im Gebirge möglich, zum Beispiel in Oberösterreich oder Salzburg. Das Errichten eines alpinen Notbiwaks bei Einbruch der Dunkelheit oder bei Wetterumschwung ist in ganz Österreich erlaubt. Auf den Seiten des Alpenvereins.at kannst du mehr zum Zelten und Biwakieren in Österreich lesen.

Übernachten im Wohnmobil

In manchen Bundesländern ist das Parken und Übernachten am Straßenrand möglich. In Österreich gilt wie in Deutschland die Regel, dass das einmalige Übernachten im Fahrzeug zur „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“ erlaubt ist.

Wildcamping Regeln der einzelnen Bundesländer
https://www.oesterreich.gv.at

Wo darf man legal zelten
Einsames Zelt im Gebirge. In alpinen Lagen ist Wildcamping oftmals für eine Nacht erlaubt. © Alpenverein.at

Übernachten im Zelt oder Biwak

In der Schweiz sollen Wald und Weide jedem zugänglich sein. Aber abhängig von Kantonen und Gemeinden können dort unterschiedliche Regelungen zum Campieren gelten. Biwakieren und Zelten ist im Gebirge für wenige Personen und für wenige Nächte erlaubt, wenn man sich rücksichtsvoll der Natur gegenüber verhält.

Allerdings ist Campen in Naturschutzgebieten, im schweizerischen Nationalpark, in eidgenössischen Jagdbanngebieten, in Wildruhezonen und allgemein dort, wo Betretungsverbot herrscht, verboten.

Übernachten im Wohnmobil

Freies Stehen mit einem Fahrzeug ist nicht grundsätzlich verboten, du solltest dich aber lieber vor Ort in der Touristeninformation erkundigen. Prinzipiell gilt: Passt dein Wohnmobil in die Parkbucht und stellst du keine Stühle / Tische davor auf, wird Übernachten auf dem Parkplatz geduldet.

Weitere Informationen zum Campieren und Biwakieren in der Schweiz findest du auf den Seiten des schweizer Alpenclub und auf den Seiten des Touring Club Schweiz. 

Übernachten im Zelt oder Biwak

In Italien ist wildes Campen eigentlich nicht erlaubt. Dabei meint der Begriff Camping in Italien (ital. campeggio), das Aufstellen eines Zeltes an einem Ort für mindestens 48 Stunden. Alle Wildcamper (ital.: campeggio libero), die also kürzer als 48 Stunden an einer Stelle übernachten, ihr Zelt oder Biwak nach Sonnenaufgang wieder abbauen und erst zum Sonnenuntergang aufschlagen, können toleriert werden. Denn der Aufbau eines Biwaks wird nicht so streng reglementiert und ist auf Anfrage in der Gemeindeverwaltung oftmals möglich.

Es lohnt sich wirklich, in den einzelnen Regionen nachzufragen, denn es wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Das Zelten auf privatem Grund ist nach Einwilligung des Besitzers erlaubt.

Grundsätzlich solltest du dein Zelt nicht in der Nähe von Hotels, Naturschutzgebieten, Nationalparks und an der Küste oder in touristischen Gebieten platzieren, denn dort wird streng kontrolliert.

Übernachten im Wohnmobil

Das Freistehen im Fahrzeug ist nicht klar geregelt. Ein einmaliges Übernachten im Wohnmobil auf einem öffentlichen Parkplatz, soweit hier kein Verbotsschild steht, wird, ohne offensichtliches Campen (keine Stühle rausstellen, …), meist geduldet.

Trekkingplätze in Italien
https://fringeintravel.com - Google Translate hilft beim Übersetzten

Übernachten im Zelt oder Biwak

Grundsätzlich ist Camping außerhalb eines Campingplatzes in Frankreich oder Stellplatzes verboten. Wie auch in den anderen Ländern gibt es örtliche Unterschiede in den Regelungen zum Wildcampen. Fernab der Zivilisation ist es jedoch meist gestattet, von abends bis morgens ein Biwak aufzuschlagen und in der Natur zu schlafen. 

An folgenden Plätzen ist das „Draußenschlafen“ strikt verboten:
 

  • in Küstenregionen
  • in Wäldern und Parks, die als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind
  • an Orten, die als Teil des Naturerbes geschützt sind
  • auf öffentlichen Straßen
  • im Umkreis von weniger als 200 Meter zu einer öffentlichen Wasserstelle
  • auf Plätzen, die weniger als 500 Meter von einem Denkmal entfernt sind

Auf privaten Grundstücken darf übernachtet werden, vorausgesetzt, du hast den Besitzer um Erlaubnis gefragt. 

Übernachten im Wohnmobil

Grundsätzlich ist freies Stehen mit dem Wohnmobil verboten, aber viele Gemeinden bieten kostenlose Stellplätze an. Manchmal gibt es hier Hinweisschilder, die besagen, dass man im Rathaus um Erlaubnis fragen muss.

Biwakplätze in französischen Nationalparks 
https://voyages.michelin.fr

Übernachten im Zelt oder Biwak

Wildcamping (niederländisch: Wildkamperen) ist in Holland zum Schutz von Natur, Tieren und Landschaft verboten. Es kann dich ein Bußgeld kosten, wenn du dich dem Verbot widersetzt und draußen übernachtest, Müll hinterlässt oder dein Geschäft in der Natur machst. 

Wo darf man legal zelten
Ausgewiesenes Camping um einen Pfahl herum. Leider wurden viele dieser Plätze geschlosssen. © wild-kamperen.nl

In den Niederlanden gibt es das sogenannte Pfahlcamping, (niederl.: Paalkamperen) eine Art reguliertes Wildcamping. Dabei deutet ein Pfahl mit Hinweisschild auf den zugelassenen Zeltplatz hin. Hier dürfen maximal drei kleine Zelte im Radius von 10 Metern um den Pfahl, für maximal 72 Stunden aufgestellt werden. Da es aber immer mehr zu Belästigungen und Verunreinigungen durch Müll kam, hat die niederländische Forstbehörde 2020 einige dieser Plätze geschlossen.

Pfahlcampingplätze, die noch geöffnet sind, findest du auf den niederländischen Seiten von www.wild-kamperen.nl 

Freies Stehen mit dem Wohnmobil ist nicht erlaubt.

Übernachten im Zelt oder BiwakÄhnlich wie in Holland kannst du in Belgien nur in sogenannten Biwakzonen (niederländisch: bivakzone) legal campen. Maximal zehn Personen dürfen sich auf so einem Wild-Campingplatz aufhalten und höchstens 48 Stunden mit ihrem Zelt dort campen. Autos sind auf den Naturplätzen nicht erlaubt.  

Übernachten im Wohnmobil

Übernachtungen im Fahrzeug sind auf belgischen Parkplätzen auf maximal 24 Stunden (auch entlang von Autobahnen) beschränkt. Für die Region Antwerpen ist es verboten, außerhalb der offiziellen Orte im Wohnmobil zu nächtigen. 

Wildes Camping auf Privatbesitz ist auf Nachfrage des Besitzers möglich. 

Pfahlcampingplätze in Belgien findest du hier
https://www.bivakzone.be (Auf Belgisch)
https://www.natuurenbos.be (Auf Holländisch)
 

Übernachten im Zelt oder BiwakSpanien zählt zu den Ländern, in denen Wild-Camping am meisten betrieben wird. In den einzelnen Regionen wird es sehr unterschiedlich geregelt wird. Mancherorts ist es absolut verboten, frei zu zelten und in manchen Gebieten ist es mit Einschränkungen erlaubt. Grundstücksbesitzer um Erlaubnis zu fragen, zählt zu einer weiteren Möglichkeit, „offiziell“ wild zu campen.  Wer sich dem Campingverbot widersetzt, der muss mit hohen Geldstrafen rechnen.  Ähnlich wie in der Schweiz gibt die Höhenlage einen Grund zur Ausnahme: Unter bestimmten Voraussetzungen ist Camping ab 1.500 Metern erlaubt.  Es gibt aber auch Gemeinden, die freies Camping mit Einschränkungen tolerieren, (spanisch: acampada controlada). Die Erlaubnis dazu musst du zuvor im Rathaus beantragen.  

In folgenden Regionen ist Wildcamping unter Auflagen legal:  


 

  • Isla de Ons – Galizien
  • A Curota – Galizien
  • El Xorret del Catí – Valencia
  • Porta Coeli – Valencia
  • Negratín – Andalusien
  • Entzia-Iturrieta – Baskenland
  • El Salado – Kanarische Inseln

Vor deiner Reise solltest du dich aber in der Gemeindeverwaltung anmelden und dich über örtliche Gegebenheiten informieren.  

Übernachten im Wohnmobil

Des Weiteren werden freistehende Wohnmobilisten in Spanien eher geahndet als in anderen europäischen Ländern. Zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit ist ein einmaliges, nicht offensichtliches Campen, aber möglich. Du darfst dann allerdings keine Stühle vor dein Wohnmobil stellen oder die Markise ausfahren. 

Wildcamping an der Atlantikküste ist also eher möglich, als an der Mittelmeerküste. Auch wirst du in ländlicheren Regionen weniger kontrolliert als an Stränden und in touristischen Gebieten.  

Übersicht über legale Wildcampingplätze in Spanien
https://www.traveler.es/

Übernachten im Zelt oder BiwakIn Portugal ist wildes Camping (portugiesisch: Campismo selvagem) laut Gesetz verboten. Besonders in den Sommermonaten wird das in touristischen Gebieten stark kontrolliert.  Nur mit einer Genehmigung des Stadtrates darfst du frei campen. Auch auf Privatgrund musst du dir eine Genehmigung des Eigentümers einholen.  

Übernachten im Wohnmobil

Allerdings wird im Norden Portugals freies Stehen oftmals toleriert, wenn du weniger als 48 Stunden an einem Ort stehst.  Auf keinen Fall solltest du in den Sommermonaten ein offenes Feuer entzünden, denn die Waldbrandgefahr in Portugal ist sehr hoch.

Selbst wenn du nicht wildcampen kannst, bietet Portugal eine Vielzahl wunderschöner naturnaher Campingplätze. 

Hier findest du wichtige Neuerungen zur StVO in Portugal, die Camper betreffen.

Wo darf man legal zelten
Hinweisschilder mit Durchgestrichenem Zelt und Wohnmobil. © Tcs.ch

Übernachten im Zelt oder BiwakIn Kroatien darf man nur auf offiziellen Campingplätzen campen. Das Übernachten in der Natur ist nicht erlaubt.  

Übernachten im Wohnmobil

Selbst auf Parkplätzen ist es nicht gestattet, mit dem Wohnmobil eine Nacht zu verbringen. Solltest du nur kurz an einem Ort verweilen wollen, findest du an den Campingplätzen im Land meist Kurzzeitstellplätze vor der Schranke.  

Übernachten im Zelt oder Biwak Das Wildcampen in England, Wales, Nordirland und Irland ist illegal.  In Teilen des Dartmoor Nationalparks ist es aber gestattet, für einige Tage ein Zelt in der Landschaft aufschlagen. In Großbritannien haben alle Ländereien einen Besitzer und den musst du vor Betreten des Grundstücks um Erlaubnis bitten.

Übernachten im Wohnmobil

Freistehen wird oftmals geduldet. 

Wo darf man legal zelten
Wie du dich als Wildcamper rücksichtsvoll verhältst © Mountaineering.scot

Übernachten im Zelt oder Biwak

In Schottland ist Wildcamping dank der „Land Reform (Scotland) Act 2003“ ganz offiziell erlaubt und sogar als Wegerecht im Gesetz verankert. Das „Rights of Way“ oder „Freedom to roam“ besagt, dass jedem der Zugang zu Land und Binnenwasser in ganz Schottland gewährt sein soll, solange man sich verantwortungsbewusst verhält. Der „Scottish Outdoor Access Code“ beinhaltet auch Wildcampen und beschreibt, wie du dich beim Campen verhalten solltest. Wenn du fernab von Häusern, Straßen und Sehenswürdigkeiten übernachtest, keine Nutzpflanzen oder Nutztiere beeinträchtigst und weder Spuren von Feuer noch Müll hinterlässt, darfst du dein Abenteuer unbeschwert genießen. 

Übernachten im WohnmobilWohnmobile und Campervans zählen allerdings nicht zu dem „Scottish Outdoor Access Code“. Da es aber auch kein Gesetz gibt, das das Campen im Fahrzeug verbietet, solltest du keine Probleme haben, wenn du dich an die Straßenverkehrsordnung hältst und rücksichtsvoll parkst. Hier findest du noch weitere Informationen zum Wildcampen in Schottland

https://www.scotways.com/


https://www.mountaineering.scot/

Übernachten im Zelt oder BiwakLaut dem Jedermannsrecht (schwedisch: Allemansrätten) darf man in ganz Schweden, Norwegen und Finnland in freier Wildbahn campen. Jedem soll so der Zugang zur Natur gewährt sein.  Du hast auch ein eingeschränktes Recht, auf privatem Land zu campen. Wichtig ist aber, dass du dein Zelt nicht in der Nähe von Gebäuden aufstellst. Ebenfalls ist es nicht gestattet, auf eingezäunten Flächen oder landwirtschaftlich genutzten Feldern zu übernachten.  Zudem darfst du kein offenes Feuer machen und solltest den Platz so verlassen, wie du ihn vorgefunden hast.  In Nationalparks kann es allerdings Einschränkungen geben, bitte informiere dich hierzu vor Ort. 

Übernachten im Wohnmobil

Zum Jedermannsrecht zählt aber nur das Zelten und Biwakieren, nicht das Übernachten im Fahrzeug. Laut Gesetzt darfst du aber auf Straßen und Parkplätzen übernachten, solange es hier kein Verbotsschild gibt.  

Tolle Orte zum Wildcampen in Skandinavien
Schweden: https://www.thelocal.se/
Norwegen: https://www.caravanbransjen.no/
Finnland: https://www.suomenlatu.fi/
Google Translate hilft beim Übersetzten

Übernachten im Zelt oder Biwak In Dänemark sieht es das Gesetzt nicht so freizügig wie im Rest Skandinaviens. Die dänische Naturschutzbehörde verwaltet über 900 Naturlagerplätze, in denen du dein Zelt oder Biwak für zwei Nächte aufschlagen darfst. Außerhalb von diesen geregelten Plätzen ist Wildcampen gesetzlich verboten. An den Plätzen darfst du höchstens eine Nacht mit sechs Personen und mit maximal zwei Zelten nächtigen.  

Zudem gibt es einige Wälder, in denen du kostenfrei für eine Nacht schlafen darfst. Hier findest du mehr Informationen zum kostenlosen Zelten in den Wäldern der dänischen Naturschutzbehörde: https://naturstyrelsen.dk/ (auf Dänisch) 

Übernachten im Wohnmobil

Wohnmobilurlauber dürfen sich für höchstens eine Nacht auf einem Parkplatz (Verbotsschilder beachten!) zur Herstellung der Fahrtüchtigkeit ausruhen. In öffentlichen Räumen, sprich auf Straßen, Parkplätzen oder am Strand ist das Übernachten oder Campen allerdings nicht gestattet.

Wildcampen in Europa kann für dich zu einem legalen Abenteuer werden, wenn du gewisse Vorschriften beachtest. Oftmals wird naturnahes Campen toleriert, wenn du dich an einsamen Orten unauffällig verhältst und keine Spuren hinterlässt.  

Trotz sorgfältiger Recherche raten wir dir, dich vor Ort genauer zu erkundigen und dir nötige Informationen einzuholen, denn dieser Ratgeber erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.