Wie lange hält eine Beziehung mit 15

Dass Paare Goldene Hochzeit feiern, ist eher selten – und das gilt auch beziehungsweise gerade für Promis. In welchem Beziehungsjahr statistisch gesehen die meisten Trennungen stattfinden, lesen Sie hier.

73 Jahre waren Queen Elizabeth und Prinz Philip miteinander verheiratet – und was sie trennte, war schließlich der Tod des Prinzen. Eine so lange Beziehung zu führen, ist eher ungewöhnlich. Selbst wenn Menschen alt genug werden, kommt es bei vielen Paaren vorher zum Bruch. Gerade in prominenten Kreisen, die Adelswelt einmal ausgenommen, scheinen Partnerschaften tendenziell kurzfristige Verbindungen zu sein (besonders zwischen Reality-TV-Sternchen). Doch welches Beziehungsjahr ist statistisch gesehen eigentlich das gefährlichste? Wie lange probieren es die meisten Paare miteinander, ehe sie wieder getrennte Wege gehen?

Das sind die gefährlichsten Beziehungsjahre laut Statistik

Dieser Frage ging unter anderem der amerikanische Soziologe Michael Rosenfeld nach. Über mehrere Jahre begleitete der Stanford-University-Professor für seine Studie "Wie Paare zusammen kommen und bleiben" ("How couples meet and stay together") mehr als 3.000 Pärchen und holte von ihnen regelmäßig ein Update über ihren Beziehungsstatus ein. Aufgrund der Daten errechnete er, in welchem Beziehungsjahr das höchste Trennungsrisiko besteht. Dabei stellte sich heraus: Das gefährlichste und kritischste Jahr in der Partnerschaft ist tatsächlich das erste. 

60 Prozent der Beziehungen, die Rosenfeld in seiner Stichprobe beobachtete, zerbrachen noch vor dem ersten Jahrestag – trotz Verliebtheit, Schmetterlingen im Bauch und rosaroter Brille. Danach nimmt laut der Stanford-Studie die Trennungswahrscheinlichkeit drastisch ab: Bei unverheirateten Paaren jedes Jahr um 10 Prozent, allerdings nur bis zum fünften, von da da an sinkt das Risiko plötzlich deutlich langsamer. Im sprichwörtlichen verflixten siebten Jahr verzeichnete der Soziologe keinen Knick in der Kurve. Wenn man einem Jahr außer dem ersten den schwarzen Peter zuschieben wollte, dann dem fünften – schließlich kommt vor allem da der Sturzflug der Trennungsquote ins Stocken.

Für das "verflixte fünfte Jahr" spricht auch noch eine andere Statistik: Laut statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2017 am häufigsten Ehepaare geschieden, die es zuvor (nach der Hochzeit) fünf Jahre lang zusammen ausgehalten hatten. Brad Pitt und Jennifer Aniston waren übrigens ebenfalls fünf Jahre verheiratet, ehe sie uns mit ihrer Trennung das Herz gebrochen haben.

Ab wann ist man safe?

Doch wie lange muss man denn nun in der Partnerschaft "durchhalten"? Ab wann ist man sicher? Laut der Rosenfeld-Erhebung ehrlich gesagt nie so richtig – besonders dann nicht, wenn man auf den Ring am Finger verzichtet: So lag demnach die Wahrscheinlichkeit, dass sie beschließen, getrennte Wege zu gehen, bei unverheirateten Hetero-Paaren nach 15 gemeinsamen Jahren noch bei 12 Prozent (bei homosexuellen nur bei fünf). Und: Nach 25 Jahren stieg sogar das Risiko für eine Trennung bei nicht verheirateten Partnern wieder an.  

Ehepaare brauchen sich Rosenfeld zufolge zwar im Schnitt deutlich weniger Sorgen zu machen (Trennungsquote laut seiner Erhebung nach 20 Jahren bei unter einem Prozent), doch auch sie sollten sich nie zu sicher sein: Jede sechste Scheidung, so unser statistisches Bundesamt, geschieht nach 25 Ehejahren oder mehr.

Ach herrje, wie kompliziert! Kein Wunder, dass sich das einfache "verflixte Siebte" besser in den Köpfen festsetzt ... aber was lernen wir denn nun aus alldem? Das wiederum ist ganz einfach: Weniger auf den Kalender achten – und dafür mehr auf das Gefühl!

Verwendete Quellen: "How Couples Meet and Stay Together", data.stanford.edu, destatis.de

  • Welche 15 Fragen Du in einer Beziehung stellen solltest.
  • Warum es wichtig ist, auf sogenannte „Red Flags” zu achten.
  • Inwiefern es auch als Single hilfreich kann, diese Fragen zu beantworten.

Dr. Carmen Harra ist eine amerikanische Autorin, die bereits mehrere Bücher rund um das Thema Liebe, Partnerschaft und Spiritualität geschrieben hat. In einem Interview mit „Femail”, das Frauen-Ressort der Daily Mail, verrät die Psychologin 15 Fragen, die sich jedes Paar stellen sollte. Das Quiz soll helfen, sich über die eigenen Erwartungen an die Liebe und den Partner bewusst zu werden.

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Habt ihr unterschiedliche Vorstellungen von Familie, Zukunft und Freiheit? Wenn ja, könnt ihr Kompromisse eingehen? Auch Singles können den Fragenkatalog durchgehen, um ihre eigenen Wünsche und Ziele zu definieren. So findest Du schon beim ersten Date heraus, ob Dein Gegenüber zu Dir passt– und sparst viel Zeit und Herzschmerz.

1. Wie sieht eure (gemeinsame) Zukunft aus?

Carmen Harra gibt den Tipp, sich die Beziehung auch in fünf, zehn und zwanzig Jahren vorzustellen. Was verändert sich? Was möchtest Du noch erreichen und erleben – alleine oder gemeinsam mit Deinem Partner?

2. Wie steht ihr zu Familie?

Laut Harra ist es wichtig, sich auch über bereits erlebte familiäre Spannungen zu unterhalten. Das schaffe Verständnis für bestimmte Verhaltensweisen. Vielleicht hast Du oder Dein Partner Vertrauensprobleme, weil die Ehe der Eltern wegen einer Affäre gescheitert ist. Wichtig ist auch, wie gut Du Dich mit der Familie Deines Partners verstehst. Möchtest Du überhaupt eine eigene Familie gründen – und wenn ja, wann?

3. Könnt ihr beide Kompromisse eingehen?

„Wenn es jemals ein Geheimnis für eine dauerhafte Beziehung gab, dann ist es der Kompromiss“, meint die Psychologin im Interview. „Eine Beziehung ohne Kompromisse ist ein Weg, der garantiert in eine Sackgasse führt.“ Wichtig sei aber auch die Kompromisse abzuwiegen. Nicht jede lange Beziehung ist automatisch eine glückliche. Von Körpergröße, zu Ehevertrag und Kinder: Du solltest Dir klarmachen, welche Kompromisse Du eingehen kannst und welche nicht. Ist dieser Kompromiss die große Liebe wert?

4. Sprechen Du und Dein Partner dieselbe Sprache?

Teilt ihr die gleichen Ansichten und Ziele? Ähnliche Moralvorstellungen und Werte? Harra meint: „Problematisch könnte es werden, wenn einer von euch die Welt bereisen will, während der andere sesshaft werden und Kinder haben möchte.“ Partner, die parallele Ziele haben, bleiben wohl eher zusammen als solche, deren Ambitionen in entgegengesetzte Richtungen gehen. Zu den Ansichten gehört beispielsweise auch, ob ihr monogam oder polyamor leben möchtet. Habt ihr dieselben politischen Einstellungen? Was für eine Rolle spielt Glaube in eurem Leben?

5. Seid ihr emotional miteinander verbunden?

„Emotionale Intimität bedeutet, mit dem innersten Wesen Deines Partners in Kontakt zu sein“, sagt Harra. „Sie ist der Magnet, der zwei Menschen zusammenbringt und zusammenhält.“ Daher solltest Du Dich fragen: Versteht ihr euch blind?

6. Welche Gefühle löst Dein Partner in Dir aus?

Ein Mensch, der vor allem Angst, Sorgen und Schmerz bereitet, ist kein guter Partner. Klingt logisch? Trotzdem sind viele Menschen in einer toxischen Beziehung und kommen von dieser einen Person nicht los. Du solltest daher auf sogenannte „Red Flags“ achten, Warnhinweise. Wenn Dein Gegenüber beim ersten Date nur über sich selbst redet, scheint er nicht für eine Beziehung geeignet zu sein. Sei ehrlich zu Dir: Macht Dich Dein Partner wirklich glücklich?

7. Kannst Du Deinem Partner vertrauen?

Wo es kein Vertrauen gibt, gibt es auch keine Beziehung. Erweckt Dein Partner ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens? Oder zweifelst Du an seinen Behauptungen und Versprechen? „Jeder macht Fehler, aber ein Partner mit echten Absichten wird seine Fehler eingestehen und versuchen, sie zu korrigieren“, so Harra. Wenn Dir selbst das Vertrauen fehlt, solltest Du Dich fragen, warum das so ist – und das offen mit Deinem Partner kommunizieren.


8. Braucht ihr einander?

„Partner, die füreinander bestimmt sind, wollen einander nicht nur, sie brauchen einander“, sagt die Autorin. Brauchen ist ein Wort, das negative Assoziationen hervorruft. Ihr sollt voneinander nicht abhängig sein! Gemeint ist viel mehr, sich nach der Umarmung des anderen zu sehen. Vermisst Du Deinen Partner, wenn er eine längere Zeit weg ist? Oder merkst Du dann, dass Du eigentlich viel lieber alleine leben möchtest?

9. Wie sehr ähnelt Dein Ex-Freund Deinem neuen Partner?

Über Ex-Freunde muss gesprochen werden! Wenn Du Probleme aus vergangenen Beziehungen nicht löst, ist es wahrscheinlich, dass sie Dich auch in der nächsten Partnerschaft beschäftigen. Arbeitet gemeinsam an eurer Vergangenheit, sprecht über Probleme, Sehnsüchte und Ängste. Frage Dich selbst, warum Deine letzte Beziehung gescheitert ist – und ob sich dieses Muster wiederholt.

10. Kannst Du die Schwächen Deines Partners tolerieren?

Beziehungen erfordern ein gewisses Maß an Toleranz, das Deine Geduld zweifellos auf die Probe stellen wird. Hierbei ist es wichtig, sich Punkt drei dieses Katalogs vor Augen zu halten: Schwächen zu akzeptieren bedeutet auch, Kompromisse einzugehen. Kannst Du die schlechten Angewohnheiten Deines Partners akzeptieren? Carmen Harra meint: „Die bedingungslose Liebe verlangt von uns, die Schwächen unseres Partners genauso zu akzeptieren wie seine Stärken.“ Seid ihr der gleichen Meinung?

11. Versucht Dein Partner, sich zu verbessern?

Schwächen zu akzeptieren bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen. Die Basis jeder langen Beziehung ist es, gemeinsam an sich zu wachsen und auch offen für Kritik und Veränderungen zu sein. Stellt sich dein Partner stur oder ist er bereit, an sich zu arbeiten?

12. Habt ihr beide eine seelenverwandte Beziehung?

„Ein Seelenverwandter ist wie das fehlende Teil eines Puzzles“, sagt Carmen Haara. Gemeint ist eine „Wir-gegen-den-Rest-der-Welt-Mentalität“. Es sei schwierig, wenn alles passt, aber die Chemie nicht stimmt. Was unterscheidet Deinen Partner von einem guten Freund oder einer Affäre?

13. Kannst Du von Deinem Partner lernen?

„Partner, die miteinander im Einklang sind, können viel voneinander lernen“, sagt die Psychologin im Interview. Dabei sei es egal, ob das die Art zu lieben, die Arbeit, Finanzen, Vergebung oder einen anderen Aspekt des Lebens betrifft. „Dein idealer Partner wird Dich motivieren!“

14. Ist Dein Partner großzügig?

Gemeint sind keine finanzielle, sondern ideelle Werte. Du verdienst einen Partner, der fair ist und so viel zurückgibt, wie er nimmt. Schenkt er Dir Deine Zeit, sein Mitgefühl und seine Zuneigung? Nur ein bisschen, oder mit ganzem Herzen?

15. Wartest Du auf ein Wunder?

Du kannst laut Harra von Anfang an spüren, ob ein Mensch gut oder schlecht für Dich ist. Authentische Liebe, so Harra, gibt Dir Hoffnung. Die Dauer und Intensität einer Beziehung lässt sich eben nicht anhand eines Fragenkatalogs vorhersagen. Höre auf Dein Herz, aber achte auf die Warnsignale!