Wie viel gemüse essen die deutschen im jahr

Wie viel gemüse essen die deutschen im jahr
Beschreibung des Bildelements:

Entwicklung des Selbstversorgungsgrades bei Obst und Gemüse in Deutschland

Die in Deutschland angebaute Menge an Obst und Gemüse reicht nicht aus, um die heimische Bevölkerung zu versorgen. Mit der heimischen Landwirtschaft wird rund ein Drittel des Gemüsebedarfs und einem Fünftel des Obstbedarfs gedeckt. Für die restliche Menge sind wir auf Importe angewiesen.

Mit dem Obst- und Gemüseanbau wird auf einer geringen Fläche eine hohe Wertschöpfung erzielt. Belegt Gemüse nur 0,8 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche, macht es sechs Prozent des landwirtschaftlichen Produktionswertes aus. Allerdings hat der Gemüseanbau auch hohe Produktionskosten.

Welches Obst und Gemüse wird in Deutschland angebaut?

Obst wird meist in klimatisch begünstigten Gebieten wie die Region rund um den Bodensee angebaut. Der Apfel dominiert beim Obstanbau mit Abstand, denn er macht drei Viertel der gesamten Obstmenge in Deutschland aus. Zweitwichtigste Obstkultur ist die Erdbeere. Birnen, Kirschen und Pflaumen werden dagegen in weni­ger großem Umfang angebaut.

Beim Gemüseanbau gibt es eine große Vielfalt. Zu nennen wäre neben dem Spargel, Zwiebeln, Möhren, Salate als auch Spinat, Erbsen und Bohnen. Mengenmäßig dominiert Möhren, Speisezwiebeln, Weißkohl und Salate, stellen sie in etwa die Hälfte des heimisch angebauten Gemüses.

Wie viel gemüse essen die deutschen im jahr

12.01.2021, foodjobs.de.

Wie viel und vor allem was essen wir Deutschen? Diesen Fragen geht die DGE im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erneut in ihrem Ernährungsbericht nach. Das Ergebnis: Beliebt sind vor allem Gemüse, Mineralwasser sowie Tee.

Als wichtiger Impulsgeber für die Ernährungs- und Gesundheitspolitik in Deutschland erarbeitet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) seit über 50 Jahren im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den DGE-Ernährungsbericht. Die Berichte erscheinen alle vier Jahre und sollen dazu beitragen, die Ernährungssituation der deutschen Bevölkerung langfristig zu betrachten, Ergebnisse aus Forschungsvorhaben zu präsentieren, zu bewerten und Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Der kürzlich veröffentlichte 14. Ernährungsbericht skizziert die aktuellen Trendanalysen zum Lebensmittelverbrauch und zur Entwicklung von Übergewicht und Adipositas in Deutschland. Zudem stellt er die Evidenzlage für ausgewählte ernährungsrelevante Fragestellungen vor und präsentiert die Ergebnisse von drei speziell dafür durchgeführten Forschungsvorhaben. Chefredakteur Prof. Dr. Helmut Heseker betont bei der Vorstellung: „Die Ernährungsberichte liefern von Anfang an eine vertiefte Beschreibung und objektive Bewertung der aktuellen Ernährungssituation in Deutschland. Gleichzeitig spiegeln sie bei den ausgewählten Themen immer auch den Zeitgeist und die jeweils aktuellen Herausforderungen in den Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften wider.“

Gemüse wird am meisten verzehrt, Obst weniger

Dem aktuellen Ernährungsbericht zufolge, essen die Deutschen am meisten Gemüse. Dieses landet mit 104 Kilogramm pro Kopf im Jahr am häufigsten auf den Tellern. Zu den beliebtesten Gemüsesorten zählen dabei Tomaten, Möhren, Rote Rüben und Zwiebeln. Im Vergleich dazu fällt der Konsum von Obst jedoch geringer aus: Der Ernährungsbericht der DGE verzeichnet für den Verzehr von Obst Rückgänge, besonders bei Obstsorten wie Äpfel, Birnen und Trauben. Diese werden immer mehr abgelöst von Beeren oder Bananen. Und auch Getreideerzeugnisse und frische Kartoffeln lassen sich immer weniger aus dem Speiseplan der Deutschen finden.

Wie viel gemüse essen die deutschen im jahr

Mineralwasser und Tee hoch im Kurs, Alkoholkonsum rückläufig

Zudem gibt es eine weitere positive Meldung des aktuellen Berichts, denn aus diesem geht hervor, dass die Deutschen viel Mineralwasser sowie Kräuter- und Früchtetees trinken. So liegt der Verbrauch von Mineralwasser bei 1,5 Litern mehr als im Vorjahr und erreicht nun eine Gesamtzahl von 154 Litern pro Einwohner im Jahr. Laut Professor Matthias Blüher von der Universität Leipzig ist dies eine willkommene Entwicklung, da durch die Vermeidung von kalorienreichen Getränken und die Zufuhr von Wasser und ungesüßten Flüssigkeiten wie Tee leichter Übergewicht vorgebeugt werden kann. Und auch in Sachen Alkoholkonsum tut sich etwas: Im Gegensatz zum gesteigerten Bedarf an Mineralwasser und Tee sinkt der Gesamtalkoholverbrauch in Deutschland. Dies betrifft vor allem den Konsum von Bier, denn hierbei konnte ein Rückgang von 900 Millilitern pro Kopf im Jahr verzeichnet werden.

Käseverbrauch steigt, Fleischkonsum konstant

Laut dem aktuellen Ernährungsbericht der DGE steigt darüber hinaus der Verbrauch von Käse in Deutschland weiter an. So konsumiert jeder Deutsche im Gegensatz zum Vorjahr rund 200 Gramm mehr Käse pro Jahr. Im Gegensatz dazu bleibt dem Bericht zufolge der Fleischverbrauch weitgehend unverändert und liegt bei etwa 60 Kilogramm pro Kopf im Jahr. Lediglich der Konsum von Schweinefleisch ist um 370 Gramm pro Person gesunken, sodass die Deutschen mehr auf Rind-, Kalb- und Geflügelfleisch zurückgreifen. Professor Blüher macht hierbei deutlich: „Mitunter verursacht erhöhter Fleischkonsum erhebliche Gesundheitsprobleme und kann zu Adipositas beitragen. Diese chronisch fortschreitende Erkrankung ist nicht heilbar, aber behandelbar“

Presseinformation: Presse, DGE aktuell 27/2020 vom 24.11.2020

Wie viel gemüse essen die deutschen im jahr

(dge) Mehr Gemüse, Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, weniger Schweinefleisch und Alkohol – die Ernährungssituation in Deutschland hat sich in einigen Punkten verbessert. Das zeigen die Trendanalysen zum Lebensmittelverbrauch auf Basis der Agrarstatistik, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in ihrem 14. DGE-Ernährungsbericht veröffentlicht. „Die Rückgänge beim Verbrauch von Obst, Getreideerzeugnissen und frischen Kartoffeln sowie die Anstiege bei Käse, Rind-, Kalb- und Geflügelfleisch stehen allerdings im Widerspruch zu einer pflanzenbetonten Ernährung, wie sie die DGE in ihren 10 Regeln für eine vollwertige Ernährung empfiehlt“, bewertet Prof. Dr. Kurt Gedrich, TU München und Autor des Kapitels, die Entwicklungen auf einer Online-Pressekonferenz zur Vorstellung des Ernährungsberichts am 24. November 2020. Die meisten pflanzlichen Lebensmittel weisen eine hohe Nährstoffdichte auf, sind also bei einem geringen Energiegehalt reich an essenziellen Nährstoffen und liefern gleichzeitig wertvolle Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. „Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der Verbrauch an Gemüse, Obst, Kartoffeln und Getreide konstant ein höheres Niveau erreicht als der Verbrauch von tierischen Lebensmitteln“, sagt Chefredakteur Prof. Dr. Helmut Heseker, Universität Paderborn. „Eine pflanzenbetonte Ernährung ist nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch klimafreundlich.“

Gemüse weiterhin beliebt

Der Verbrauch von Gemüse steigt weiter an und lag 2018 bei 104 kg pro Kopf und Jahr. „Wie bereits in den vorangegangenen Ernährungsberichten gab es signifikante Zuwächse für Tomaten (ca. +440 g/Kopf u. Jahr), Möhren und Rote Rüben (ca. +260 g) sowie Zwiebelgemüse (ca. +160 g). Auch Hülsenfrüchte steigen in der Gunst der Verbraucher, die Zuwächse liegen bei etwa 40 g pro Kopf und Jahr bei frischen und etwa 50 g pro Kopf und Jahr bei getrockneten Hülsenfrüchten“, fasst Gedrich die Trends im Gemüseverbrauch zusammen. Er hat die Daten der Agrarstatistik für die DGE ausgewertet.

Obstverbrauch rückläufig: Verbrauch von Äpfel, Birnen und Co. sinkt

Bei Obst zeigt sich dagegen ein Verbrauchsrückgang um -720 g pro Kopf und Jahr. Besonders betroffen sind Äpfel (-1,4 kg pro Kopf u. Jahr), Birnen (-70 g), Tafeltrauben (-140 g) und Apfelsinen (-110 g). Im Trend liegen Beeren- (außer Erdbeeren) und Schalenobst mit signifikanten Zuwächsen von 170 g bzw. 130 g pro Kopf und Jahr. Auch der Bananenverbrauch steigt (+180 g/Kopf u. Jahr). Der Verbrauch von Erdbeeren, Trockenfrüchten, Kirschen, Pflaumen/Zwetschgen, Aprikosen und Pfirsichen blieb stabil.

Rückläufiger Verbrauch bei Getreideerzeugnissen und frischen Kartoffeln

Zwar hat der Nahrungsverbrauch von Weizenmehl seit 2007 um durchschnittlich ca. 300 g pro Kopf und Jahr signifikant zugenommen. Die Abnahme des Verbrauchs von Roggenmehl (-160 g/Kopf u. Jahr) und Brot und Brötchen (-430 g) führen insgesamt jedoch zu einem Rückgang des Verbrauchs an Getreideerzeugnissen. Auch der Verbrauch an frischen Kartoffeln ist mit -840 g pro Kopf und Jahr statistisch signifikant gesunken.

Tierische Lebensmittel – Der Fleischverbrauch ist mit 60 kg pro Kopf und Jahr immer noch zu hoch

Der Fleischverbrauch liegt seit einigen Jahren insgesamt weitgehend unverändert bei etwa 60 kg pro Kopf und Jahr (erfasst als für den menschlichen Verzehr verfügbare Rohware). Zwar sinkt erfreulicherweise der Verbrauch von Schweinefleisch (-370 g/Kopf u. Jahr), bei Rind- und Kalbfleisch (+130 g) sowie Geflügel (+190 g) zeigt sich jedoch weiterhin ein Anstieg im Verbrauch. Fisch verbrauchen die Deutschen in den letzten 10 Jahren relativ stabil durchschnittlich etwa 14 bis 15 kg pro Kopf und Jahr (Fanggewicht). Bei Milch und Milchprodukten sind tendenziell sinkende Verbrauchsmengen erkennbar, am stärksten ausgeprägt bei Milch mit -330 g pro Kopf und Jahr. Der Verbrauch von Käse hingegen steigt weiter an mit durchschnittlich + 200 g pro Kopf und Jahr.

Getränke: Frucht- und Gemüsesäfte sowie Bier verlieren

Der Verbrauch von Mineralwasser steigt weiter um 1,5 l pro Kopf und Jahr und lag 2018 bei 154 l. Auch bei Kräuter- und Früchtetees steigt der Verbrauch um 400 ml pro Kopf und Jahr. Kaffee ist weiterhin beliebt mit Zuwächsen von 1,4 l pro Kopf und Jahr. Fruchtsäfte, -nektare und Gemüsesäfte sind mit -0,6 l pro Kopf und Jahr rückläufig im Verbrauch. Der Anstieg beim Verbrauch von Erfrischungsgetränken ist gestoppt und zeigt nur noch eine schwache positive Tendenz. Der Gesamtalkoholverbrauch sank weiterhin, wobei Bier mit einem Rückgang von -900 ml pro Kopf und Jahr am deutlichsten betroffen ist.

Was bedeuten die Lebensmitteltrends für unsere Gesundheit?

Der seit Jahren positive Trend beim Gemüseverbrauch ist erfreulich. Leider geht der Obstverbrauch seit etwa 2010 zurück. Auch der rückläufige Verbrauch bei den Getreideerzeugnissen ist unter Public-Health-Gesichtspunkten negativ zu bewerten und sollte in einen positiven Trend umgekehrt werden. Der Fokus sollte dabei insbesondere auf Vollkornprodukten als wichtiger Ballaststoffquelle liegen. Ebenso steht der steigende Verbrauch an Käse, Rind-, Kalb- und Geflügelfleisch nicht im Einklang mit dem Ziel einer pflanzenbetonten Ernährung. Tierische Lebensmittel sind nach den 10 Regeln der DGE eine wertvolle Ergänzung der Ernährung und erleichtern eine bedarfsdeckende Nährstoffversorgung. Da sie aber auch oft fettreich sind und vor allem gesättigte Fettsäuren liefern, sollte ihr Verzehr nur in kleinen Mengen erfolgen. So könnten gleichzeitig die unerwünschten Folgen für Gesundheit und Klima gemindert werden.

„Damit wir das Ziel einer pflanzenbetonten Ernährungsweise erreichen können, muss der Verbrauch von Gemüse inkl. Hülsenfrüchten, Obst, Getreide, Kartoffeln und Nüssen noch deutlich steigen und der Verbrauch von tierischen Lebensmitteln stark sinken“, fasst Gedrich die Ernährungssituation in Deutschland zusammen.

Hintergrundinformationen zur Agrarstatistik

Das erste Kapitel des DGE-Ernährungsberichts schreibt traditionell die Entwicklung des Lebensmittelverbrauchs auf der Ebene der für die Energie- und Nährstoffversorgung wichtigen Grundlebensmittel fort. Die Agrarstatistik liefert mit ihren jährlichen Angaben über die Produktion in der Landwirtschaft und im Ernährungsgewerbe die aktuelle Datengrundlage zum Lebensmittelverbrauch. Aufgrund der verbraucherfernen Datenerfassung beinhaltet sie auch Anteile wie Knochen, Tierfutter und Bio-Kraftstoff, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Unter der Annahme, dass diese im Zeitverlauf stabil bleiben, ermöglicht sie unter ernährungsepidemiologischen Gesichtspunkten wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen des Lebensmittelverbrauchs und lässt Rückschlüsse auf die Nährstoffversorgung der Bevölkerung zu.

Hinweis: Aktualisierte Fassung vom 08.12.2020