Welche affen kann man zuhause halten

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So erhalten Sie eine Bewilligung

Es braucht eine CITES-Ausfuhrbewilligung des Herkunftlandes sowie eine Einfuhrbewilligung und Kontrolle bei der Einreise in die Schweiz.

Sämtliche Affen sind in den Anhängen von Cites aufgeführt. Einzelne Affenarten wie Menschenaffen sind im Anhang I aufgeführt. In touristisch erschlossenen Regionen werden vor allem Kleinaffen zum Verkauf angeboten. Beim Verkauf wird mit dem Mitleid der Touristen gespielt. Kaufen Sie keine lebenden Tiere, auch wenn sie Ihnen leidtun. Mit einem Kauf erhöhen Sie die Nachfrage und unterstützen den illegalen Handel. Minuten, nachdem Sie ein Tier durch ihren Kauf «retten», ist sein Platz von einem neuen besetzt.

Cites Anhang II, teilweise Anhang I

Deutsche mögen Haustiere. Neben Katzen, Hunden und Kleintieren halten sich manche allerdings auch Exoten im heimischen Wohnzimmer – ein regelrechter Trend ist auszumachen, was Affen in Privathaltung angeht. Tierschutzorganisationen beobachten das mit Sorge – nicht nur, weil die Haltung von seltenen und auch gefährlichen Tieren in Deutschland noch immer weitgehend unreglementiert ist...

Tiere sind Lebewesen, denen es gut gehen soll – da sind sich wohl alle einig. Doch mit der Tierliebe ist das so eine Sache: Manche nehmen es mit Regeln nicht immer so genau, andere wiederum meinen es gut, machen aber im Umgang mit Hund, Katze und Co nicht alles richtig. Gut beraten ist da, wer an der richtigen Stelle nachhakt, um Fehler zu vermeiden. BILD der FRAU übernimmt das für Sie und stellt Expert*innen wichtige Fragen rund ums Haustier. Heute: Immer mehr Menschen halten sich Affen – gute Idee oder No-Go?

Affen als Haustiere halten? Was eine Expertin dazu sagt

Ware Wildtier: Für 75 Prozent von ihnen, auf Internetportalen und Exotenbörsen angeboten, gelten keine internationalen Schutzbestimmungen, damit gibt es auch keinerlei Handelskontrollen – ein einfaches, lukratives und undurchsichtiges Geschäft, so Jana Hoger, Expertin für tierische Mitbewohner bei der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland. Mit BILD der FRAU spricht sie über die zunehmende Affenhaltung in Deutschland – und warum die Tiere darunter leiden.

BILD der FRAU: Warum werden Affen immer häufiger gehalten?

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Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland

Jana Hoger: Der Handel mit exotischen Tieren hat in den letzten Jahren immer schlimmere Ausmaße angenommen. Besonders auf Exotenportalen und in entsprechenden Gruppen in sozialen Netzwerken werden diverse Tiere, darunter auch viele Affen, angeboten: Zwischen 2010 und 2014 waren es 2400 Affen allein auf deutschen Online-Plattformen! In vielen Fällen handelt es sich um kleine Arten wie Weißbüschelaffen, Lisztaffen oder Zwergseidenäffchen, die aufgrund ihrer Größe von Menschen häufig in Wohnzimmern tierschutzwidrig gehalten werden, nicht selten sogar in Vogelkäfigen.

Affenkinder werden oftmals als Handaufzuchten verkauft und kurz nach der Geburt der Mutter entrissen, obwohl dies ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ist und häufig zu schweren Verhaltensstörungen und Depressionen bei den Tieren führt. Kommen die Affen dann in die Pubertät, wird die Haltung in Wohnzimmern schwierig – sie beginnen, ihr Revier zu markieren und werden nicht selten auch aggressiv gegen Menschen.

Sicherlich tragen auch die sozialen Netzwerke wie Instagram, TikTok und Facebook dazu bei, dass sich Menschen dennoch solche Exoten kaufen, denn auf den Internetportalen werben diverse Influencer mit den Tieren als 'nettes Accessoire'. Ein prominentes Beispiel war Justin Bieber, dessen 14 Wochen alter Affe bei der Einreise nach Deutschland beschlagnahmt wurde.

Warum ist es schlimmer, Affen zu halten als andere Tiere, etwa Hunde, Katzen oder Kleintiere?

Im Gegensatz zu Hunden, Katzen und vielen Kleintieren sind Affen nicht domestizierte Wildtiere, die an das Leben mit uns Menschen nicht gewöhnt sind. In privaten Wohnungen können sie niemals artgerecht gehalten werden. Die meisten Affenarten sind hochsoziale Tiere, die mit ihren Artgenossen in engen (Familien-)Verbänden zusammenleben. Diese Gemeinschaft können wir Menschen nicht ersetzen.

Noch immer werden Jahr für Jahr Tausende Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen gefangen und verkauft. Nicht selten werden die Muttertiere in der Wildnis getötet, um deren Jungtiere gewinnbringend zu verkaufen – die gefangenen Jungtiere werden dann als Nachzuchten in den Handel geschmuggelt. Ein extrem grausames und skrupelloses Geschäft, welches immer in Verbindung mit großem Leid für die Affenmütter und ihre Babys steht.

Wer Affen in Wohnzimmern hält, trägt zu massivem Tierleid bei

Was müsste gewährleistet sein, um Affen eine artgerechte Unterkunft bieten zu können?

Grundsätzlich schreibt das sogenannte Säugetiergutachten von 2014 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu jeder Säugetierart Mindestanforderungen an die Haltung vor – also vom Affen bis zum Zebra. So muss beispielsweise ein Weißbüschelaffe ein Innen- und Außengehege mit festgeschriebener Größe haben, er darf nur paarweise oder in Familienverbänden gehalten werden. Zudem sollen die Jungtiere so lange wie möglich bei ihren Eltern bleiben. Auch Ernährung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind in den Mindestanforderungen geregelt.

Wenn das gegeben wäre: Würden Sie sich trotzdem gegen die Affenhaltung aussprechen?

Ein Affe als Haustier ist ein absolutes No-Go! Daher sprechen wir uns von PETA gegen jegliche Haltung von exotischen Tieren in Privathand aus und fordern ein Verbot der Exotenhaltung in Privathand.

Exotische Tiere wie Affen sind perfekt an das Leben in Baumkronen und tropischen Wäldern angepasst. Keine künstliche Unterkunft der Welt kann jemals die Wildnis, das Leben in festen Familienverbänden und mit Artgenossen ersetzen. Menschen tragen mit der Haltung von Affen in Wohnzimmern zu massivem Tierleid bei. Tiere sterben aufgrund von haltungsbedingten Problemen und nicht erkannten Krankheiten. Manche dieser Krankheiten können auch gefährlich für uns Menschen werden.

Die Bundesregierung muss hier dringend handeln, denn das Problem des Exotenhandels ist seit Jahren bekannt, trotzdem werden Tausende Tiere Jahr für Jahr Opfer der skrupellosen Wildtierhändler auf der ganzen Welt.

→ PETA Deutschland e.V. ist Deutschlands größte Tierrechtsorganisation. Ihr Ziel ist es, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen. Um das zu erreichen, setzt PETA sich für die Aufdeckung von Tierquälerei, die Aufklärung der Öffentlichkeit und die Vermittlung einer achtsamen und respektvollen Lebensweise ein.

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Im Berliner Tierheim leben jede Menge Tiere, die auf ein neues Zuhause hoffen. Wir stellen jede Woche eines vor – neulich erst war Hund Memphis, ein hübscher grauer Hirte, dabei. Auch Hund Gino ist darunter:

Ganz grundsätzlich ein Kleintier zu schenken – viele haben das mit einem Häschen zu Ostern getan: Ist das eine gute Idee? Lesen Sie mal, was eine Expertin dazu sagt.

Sich um ein Tier zu kümmern, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Wer sich das zutraut, muss schon einiges an Zeit und Aufwand investieren. Aber es lohnt sich – denn ein Haustier gibt einem so viel zurück! Auf unserer Themenseite finden Sie jede Menge Tipps und Tricks, Geschichten und Ratgeber dazu.

Welche affen kann man zuhause halten

Haustiere

Lustiges, Wissenswertes und News zum Thema Haustiere sehen Sie in unserer Playlist!

Affen sind Tiere, die uns immer wieder faszinieren. Ganz egal, ob die Tierchen in einer Tierdokumentation ihr Bestes geben, oder man sich an den kleinen Affen von Pippi Langstrumpf erinnert – der Wunsch, einen Affen als Haustier zu besitzen, ist nicht selten. Allerdings sehr ausgefallen und von zahlreichen Vorschriften geprägt.

Primaten – Affen halten

Das Affengehege oder der Affenfelsen im Zoo gehören zu den beliebtesten Attraktionen von Zoobesuchern. Dabei werden besonders kleine Affen oder Jungtiere schnell ins Herz geschlossen und es stellt sich die Frage, ob man einen Affen als Haustier halten darf. Dabei kann ein Affe nicht mit einer Katze oder einem Hund verglichen werden, denn Affen sind als Haustier die absolute Ausnahme.
Die Tiere stellen besondere Ansprüche, benötigen eine individuelle Versorgung und müssen zudem artgerecht untergebracht werden. Das ist bei der Wohnungshaltung nicht immer ganz einfach. Dennoch ist die Affenhaltung als Haustier nicht komplett verboten, sondern unterliegt zahlreichen Vorschriften, die der zukünftige Halter und Besitzer erfüllen und einhalten muss.

Kleine Affen als Haustiere

Die Haltung von kleinen Affen, wie zum Beispiel einem Kapuzineräffchen, ist durchaus erlaubt. Das Tier benötigt jedoch ein ausreichend großes Außengehe mit vielen Klettermöglichkeiten und einer großen Fläche zum Bewegen, Laufen und Springen.

  • Für die Regelung einer Affenhaltung ist die BartSchV (Bundesartenschutz-Verordnung) und das Bundesnaturschutzgesetz wichtig. Zudem wird ein Nachweis in Schriftform durch den Züchter benötigt.
  • Dieser muss bescheinigen, dass der Affe in der EU geboren oder legal eingeführt worden ist.
  • Weitere Vorschriften sind nicht einheitlich geregelt, sondern können von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.
  • Zudem wird auch für das Außengehege eine behördliche Genehmigung gebraucht. Wer es schafft, diese Hürden zu nehmen, benötigt zusätzlich noch einen so genannten Sachkundenachweis.
  • Dieser belegt, dass der zukünftige Halter und Besitzer ausreichend Erfahrung im Umgang mit Affen hat.

Haltung und Pflege – was ist möglich?

Affen sind gesellige Tiere, die nicht alleine gehalten werden sollten. Die paarweise Haltung ist das Minimum, da die Tiere in der freien Natur in Gruppen zusammen leben. Dem entsprechend groß muss das Gehe für zwei Affen sein. Kleine Affen lassen sich zwar zähmen, werden mit zunehmendem Alter aber oft aggressiv, was ein weiteres Problem in der Haltung darstellen kann. Affen, auch wenn sie unter bestimmten Voraussetzungen gehalten werden dürfen, gehören zu den exotischen Tieren und sind als Haustier die absolute Ausnahme. Dem entsprechend schwer kann es sein, den Alltag mit den neuen Mitbewohnern zu gestalten. Viel Rassen benötigen ein spezielles Futter, dass man eben nicht in der nächsten Tierhandlung oder dem Zoogeschäft kaufen kann. Auch bei der Tierarztsuche können sich Schwierigkeiten zeigen, da hiesige Tierärzte kaum praktische Erfahrungen sammeln können. Im Vergleich zu Hunde oder Katzen, erreichen Affen oft ein sehr hohes Alter. Viele Primaten werden 40 Jahre und bei guter Haltung noch älter. Eine wichtige Frage vor der Anschaffung ist also, ob man sich so lange um das Tier kümmern kann und auch möchte.

Welche affen kann man zuhause halten

Informationen sammeln

Wer sich einen Affen als Haustier halten möchte, sollte vorab alle wichtigen Informationen sammeln. Nur dann, wenn diese alle erfüllt werden können, und man bereit ist für mehrere Jahrzehnte die Verantwortung für das Tier zu übernehmen, sollte Schritt für Schritt vorgegangen werden. Zu beachten sind unter anderem die Vorschriften für das Außengehege.

  • Neben vielen Klettermöglichkeiten muss das Gehege ausbruchssicher sein und die Mindestgröße haben.
  • Zwergseidenäffchen, die nicht größer als 18 cm werden, benötigen mindestens 5 qm Fläche.
  • Dabei handelt es sich jedoch um das Mindestmaß, welches nicht viel mit der artgerechten Haltung zu tun hat.

Wichtig ist auch eine gute und zuverlässige Quelle für Affenfutter und ein Tierarzt, der sich mit Primaten auskennt und diese behandeln kann. Da Affen in der freien Natur in einer Gruppe leben, sollten mindestens zwei Tiere im Gehege leben, da der Mensch auch bei bester Pflege und Zuwendung keinen Artgenossen ersetzen kann.

Züchter und Anmeldung des Affens

Lassen sich alle Vorschriften erfüllen und ist das Gehege gebaut, muss dieses noch abgenommen werden. Erst dann darf der Affe einziehen. Ähnlich wie ein Hund bei der Gemeinde angemeldet werden muss, ist eine Anmeldung auch für den Affen nötig. Dieser wird in der Regel bei der Oberen Naturschutzbehörde angemeldet. Es ist sinnvoll, sich mit dieser Behörde schon lange vorher in Kontakt zu setzen und sich über die Einzelheiten und den genauen Ablauf zu erkundigen.

Wer sich einen Affen als Haustier kaufen möchte, muss einen guten und seriösen Züchter finden. Bei der Suche kann der Zoo ein erster Ansprechpartner sein, ein Tierarzt oder eine andere Person, die bereits einen Affen aus seriöser Haltung übernommen hat. In der Anschaffung kostet ein Affe durchschnittlich ca. 1000 Euro.

Weiterführende Quellen:

www.prowildlife.de/blog/affe-als-haustier/
https://praxistipps.focus.de/affe-als-haustier-halten-was-sie-darueber-wissen-sollten/
www.prowildlife.de/blog/affe-als-haustier/