Welche versicherungen braucht eine familie

Jede Versicherung kostet Geld. Daher ist es gerade für junge Familien mit einem noch niedrigen Einkommen wichtig, keine unnötigen Versicherungen abzuschließen. Vielmehr sollten am Anfang die größten Risiken abgesichert werden – mit Policen, die gute Leistungen bieten. Denn häufig ist es zwar möglich, bei den Versicherungsbeiträgen zu sparen. Das geht jedoch zum Teil auf Kosten der Qualität.

Ein Tarif für alle

Oftmals gibt es spezielle Familientarife, die alle Familienmitglieder in einem Haushalt absichern und sogar dann für Forderungen aufkommen, wenn die Eltern beispielsweise ihre Aufsichtspflicht verletzt haben und das Kind einen Schaden verursacht hat.

Hier finden Sie weiterführende Informationen zur Haftpflichtversicherung.

Vorgesorgt

Die Risikolebensversicherung gibt den Hinterbliebenen die Möglichkeit, ohne große finanzielle Sorgen ihr Leben neu zu regeln. Insbesondere, wenn es in der Familie einen Alleinverdiener gibt, sollte dieser mit einer Risikolebensversicherung für seine Liebsten vorsorgen.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Risikolebensversicherung.

Für Alleinverdiener essentiell

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist insbesondere dann für Familien enorm wichtig, wenn nur ein Partner berufstätig ist beziehungsweise der Hauptteil des Einkommens von einem Elternteil stammt. Wird dieser Partner berufsunfähig, fällt möglicherweise der komplette Verdienst der Familie weg. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist in diesem Fall also absolut notwendig.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Berufsunfähigkeitsversicherung.

Einige Beispiele aus dem alltäglichen Familienleben zeigen, warum diese Versicherungen sinnvoll sind:

Let’s talk about … Versicherungen. Nicht sexy, ich weiß. Aber superwichtig! Es passiert einfach schnell was und man sollte an die Zukunft denken – gerade mit Kindern gibt es öfters mal Überraschungen. Aber sind Kinder eigentlich automatisch mitversichert?

Hier erläutern wir euch, welche einzelne Versicherung für Familien wichtig ist, in welchen Fällen sie greifen und was ihr als Familie beim Abschluss einer Versicherung beachten solltet.

Welche Versicherung ist für eine Familien wichtig?

Private Haftpflichtversicherung: Ohne geht's nicht

Absolutes Muss! Sobald ihr Nachwuchs erwartet, fragt ihr einfach nach einem Familientarif bzw. einem Upgrade eurer Paarversicherung (denn ihr braucht sowieso nicht zwei Policen, ihr könnt euch gemeinsam absichern).

Kinder sind mitversichert

Mit einer Familienhaftpflichtversicherung ist die ganze Familie abgesichert, auch all das, was der Nachwuchs kaputt macht. Sobald das Baby auf der Welt ist, sind die Kleinen automatisch mit drin. Bei der Gelegenheit kann es sich aber lohnen, die Konditionen nochmal unter die Lupe zu nehmen und ggf. die Versicherung zu wechseln (solltet ihr generell mit allen Versicherungen alle fünf Jahre mal machen, by the way).

Eure Kinder sind dann so lange bei euch mitversichert, bis sie ihre erste Ausbildung abgeschlossen haben, also ihre Lehre oder das Studium geschafft haben. Danach müssen sie sich selbst versichern.

Hinweis: Die Sache mit der Deliktunfähigkeit

Übrigens: Dem Gesetzgeber ist klar, dass mit Kindern eben auch mal was zu Bruch geht und dass das ganz schön teuer werden kann. Bis zu ihrem siebten Lebensjahr sind sie deswegen deliktunfähig, im Straßenverkehr haften Kinder sogar erst ab zehn Jahren. Das heißt: Ihr müsst nicht haften, wenn euer 3-Jähriger das Ledersofa von Bekannten mit Edding bekritzelt hat (vorausgesetzt, ihr seid eurer Aufsichtspflicht nachgekommen). Der Haken: Ihr fühlt euch ja trotzdem verantwortlich und möchtet den Schaden begleichen – achtet also darauf, dass euer Vertrag Versicherungsschutz für deliktunfähige Kinder beinhaltet.

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Krankenversicherung: gesetzlich, privat oder Zusatzversicherung?

In Deutschland ist die Krankenversicherung für jeden Pflicht. Sobald ihr schwanger seid, bekommt ihr Post von eurer gesetzlichen Krankenversicherung, die sich darum kümmert, dass euer Kind automatisch mitversichert wird – und zwar beitragsfrei bis zum 18. Lebensjahr (und darüber hinaus bis zum 25. Lebensjahr, wenn das Kind noch in Ausbildung ist oder studiert und selbst keine Einnahmen hat).

Wichtige Frist für die Aufnahme

Achtung: Ohne Gesundheitsprüfung muss die gesetzliche Krankenkasse euer Kind aufnehmen – allerdings gilt das nur bis drei Monate vor der Geburt. Falls danach Krankheiten festgestellt werden, kann die Kasse gewisse Tarife und Leistungen verweigern.

Die Familienversicherung ist also eine super Sache für alle, die gesetzlich versichert sind und deren Kinder gesund sind. Allerdings beteiligen sich nur wenige Kassen an Sonder-Leistungen wie etwa Homöopathie oder Osteopathie. Dann kann sich eine private Zusatzversicherung bezahlt machen.

Wenn einer von euch privat und der andere gesetzlich versichert ist, wird die Sache etwas komplizierter.

Um euer Baby dann beitragsfrei in die Gesetzliche Krankenversicherung zu kriegen, müsst ihr ein paar Bedingungen erfüllen:

  • Euer Wohnsitz muss in Deutschland sein.
  • Derjenige Ehepartner, der privat versichert ist, darf nicht mehr verdienen als derjenige in der Gesetzlichen und darf außerdem die Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht überschreiten (im Jahr 2020 waren das 62.550 € brutto).
  • Euer Kind darf kein Einkommen über 455 € monatlich haben. Klingt im ersten Moment etwas absurd – ist aber zum Beispiel dann der Fall, wenn das Kleine schon Mieteinnahmen aus einer vererbten Wohnung aufs Konto bekommt.

Wenn ihr beide privat versichert seid, kann euer Kind nicht gesetzlich versichert werden. Es muss eine eigene private Krankenversicherung abgeschlossen werden. Ab mindestens 100 € im Monat seid ihr dabei.

Durchs Home Office und Home Schooling mussten bei vielen Laptop, Drucker oder Tablet her und man gönnte sich auch gern einen neuen Fernseher. Wenn ihr mal alle Wertgegenstände zusammenrechnet, kommt ein hübsches Sümmchen zusammen.

Wofür haftet die Hausratversicherung?

Wenn bei euch eingebrochen wird, die Küche abfackelt weil ein Kind am Herd gespielt hat oder eine ausgelaufene Waschmaschine sämtliche Teppiche zunichte macht, seid ihr froh, eine Hausratversicherung zu haben. Sie deckt Schäden ab, die durch Blitz, Sturm, Hagel, Leitungswasser, Brand, Einbruchdiebstahl oder Vandalismus entstehen. Es kann aber sein, dass die Versicherung nicht zahlen will, weil man grob fahrlässig gehandelt habe.

Tipp von Michael Nischalke, Experte für Versicherungen bei der Stiftung Warentest:

Auch Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit entstehen, sollten bei eurer Hausratsversicherung inbegriffen sein. Die greift dann zum Beispiel auch bei einem Brandschaden, wenn man Kerzen längere Zeit unbeaufsichtigt gelassen hat, obwohl kleine Kinder im Raum waren.

Michael Nischalke

Die Hausratversicherung gilt für die ganze Familie

Bei der Hausratversicherung reicht es, wenn einer von euch die Versicherung abschließt. Die Versicherung greift nämlich für den Hausrat aller Familienmitglieder, mit denen ihr unter einem Dach lebt.

Die Kosten der Hausratversicherung

Die Kosten sind abhängig von der Größe eurer Wohnung oder eures Hauses, der Lage, eurer Selbstbeteiligung und der Laufzeit des Vertrages. Außerdem davon, ob ihr Extra-Schutz haben möchtet, etwa für Glas (kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn ihr zwei wilde Fußballjungs und einen gläsernen Wintergarten habt oder das halbe Wohnzimmer verglast ist) oder Fahrräder (weil bei euch in der Gegend einfach ständig welche wegkommen oder ihr extrem teure Bikes habt).

Glas und Fahrrad mitversichern?

Grundsätzlich braucht man die Extras nicht zwangsläufig. Aber ich ärgere mich gerade, dass ich die paar Extra-Kosten für eine Glasversicherung nicht in Kauf genommen habe: Mein Sohn hatte einen "Meteoriten" aus Knete gebaut. Mit dem schweren Ding ging einer der Spiegel an einer Durchgangstür zu Bruch. Soll ja Glück bringen ... kostet uns jetzt aber auch ne Stange Geld.

Mein Learning: Unsere Leistungen und Tarife checken. Bevor wir unserem Sohn ein teures Kinderfahrrad zum Geburtstag schenken, checke ich, ob das gegen Diebstahl abgesichert ist. Ansonsten schaue ich mal nach einem Upgrade bei unserer Hausratversicherung.

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Risikolebensversicherung: für den Fall der Fälle unverzichtbar

Plötzlich ist man alleine mit den Kindern, der geliebte Mensch an unserer Seite ist viel zu früh verstorben. Das kann leider geschehen. Deshalb ist es wichtig, sich über eine Absicherung in Form einer Risikolebensversicherung Gedanken zu machen.

Wer braucht eine Risikolebensversicherung?

Nicht nur, aber ganz besonders, gilt das für Alleinerziehende, Hausbesitzer, die ein Darlehen abbezahlen müssen, für junge Familien oder Partnerschaften mit einem Alleinverdiener. Damit sind die Hinterbliebenen finanziell abgesichert. Die Höhe der Versicherungssumme sollte etwa dem drei- bis fünffachen Bruttojahreseinkommen entsprechen.

Was kostet eine Risikolebensversicherung?

Wie viel ihr für die Versicherung zahlt, hängt von eurem Alter, der Vertragslaufzeit (sollte so lange abgeschlossen werden, bis die Kinder aus dem Gröbsten raus sind), eurem Beruf, euren Hobbys (Stichwort Fallschirmspringer...), Vorerkrankungen und natürlich der Summe, die ihr im Fall des Falles an eure Familie weitergeben möchtet, ab. Hier könnt ihr zum Beispiel mit wenigen Klicks herausfinden, wie viel es beim Marktführer CosmosDirekt wäre.

Falls ihr aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten könnt, zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung eine Rente. Mit dieser könnt ihr euch, wenn ihr sie schlau abgeschlossen habt, gut über Wasser halten.

Laut Verbraucherzentrale ist die Berufsunfähigkeitsversicherung unverzichtbar für alle, die von ihrem Gehalt leben (also eigentlich jeden von uns, wenn wir mal die wenigen Glückspilze außen vor lassen, die von einem dicken Erbe leben). Trotzdem sind erschreckend wenige darin versichert.

Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung

Schnelles Handeln ist gefragt: Je jünger, desto besser sind meist die Konditionen. Die Versicherungssumme sollte ausreichen, um den Alltag bestreiten zu können (also Miete, Lebensmittel etc.). Das entspricht rund 80% vom Nettogehalt. Je nachdem, welchen Beruf ihr ausübt, wie hoch eure Rente sein soll etc., kann der Versicherungsbeitrag teuer sein. Am besten eine Anfrage stellen und Anbieter z.B. bei Verivox vergleichen.

Die Gesundheitsprüfung

Vor dem Vertragsschluss steht eine Gesundheitsprüfung. Tipp: Wer fürchtet, hier aus dem Raster zu fallen und in Schwierigkeiten bei Versicherungsabschlüssen zu kommen, kann eine anonyme Risikovoranfrage durch einen unabhängigen Dienstleister vornehmen lassen. Wichtig: Antwortet auf jeden Fall wahrheitsgemäß! Sonst kann es sein, dass die Versicherung im Fall des Falles nicht zahlt.

Tipp: Nachversicherungsgarantie

Außerdem sollten gerade junge Familien eine Nachversicherungsgarantie vereinbaren: Damit könnt ihr bei besonderen Ereignissen (wie zum Beispiel der Geburt eines weiteren Kindes), die Rente erhöhen, ohne eine weitere Gesundheitsprüfung machen zu müssen. Die Laufzeit sollte bis zum Beginn der Rente, also zum 67. Lebensjahr, gehen.

Je nach eurer Lebenssituation, euren Jobs etc. kann es ratsam sein, weitere Versicherungen ins Auge zu fassen.

Michael Nischalke von der Stiftung Warentest meint: "Hier sollte jeder selbst abwägen: Kann ich die Risiken verantworten? Man sollte Prioritäten setzen und sich fragen: Was ist Existenzbedrohend? Haftpflicht-, Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung kommen in diesen Fällen zum Tragen. Weitere Versicherungen sind einerseits eine Frage des Geldes, andererseits eine Frage des Typs. Nicht alle möchten eine Absicherung für alles. Andere wollen den Rundum-Sorglos-Schutz für alle Fälle."

Weitere mögliche sinnvolle Versicherungen für Familien sind beispielsweise:

Auslandskrankenversicherung

Für Familien, die die Welt bereisen: Die Behandlung in Krankenhäusern im Ausland und der Rücktransport werden übernommen.

Achtet bei älteren Kindern auf die Versicherungsbedingungen. Es kann sein, dass der Schutz mit Volljährigkeit erlischt und das Kind eine eigene Versicherung abschließen muss, wenn es zum Beispiel nach dem Abi mit dem Rucksack durch Asien reisen will.

Kinderinvaliditätsversicherung

Falls das Kind durch Krankheit oder Unfall schwerbehindert werden sollte, greift diese Versicherung. Die Stiftung Warentest hat 11 Angebote unter die Lupe genommen.

Reiserücktrittversicherung

Wenn zum Beispiel die Dauererkältung der Kita-Kinder der Urlaubsplanung einen Strich durch die Rechnung macht.

Es gibt ja nichts, was es nicht gibt. Hierzulande kann man eigentlich fast alles versichern. Aber einiges davon ist für die Durchschnitts-Familie wenig sinnvoll, um nicht zu sagen, möglicherweise rausgeschmissenes Geld.

Bevor ihr eine Handy-, Brillen-, Gepäckschutz- oder Fahrradversicherung (außerhalb der Hausratversicherung) abschließt, rechnet einmal gegen: Wie viel zahlt ihr ein, wie viel würde die Versicherung im Schadensfall übernehmen, wie wahrscheinlich glaubt ihr, dass der Schadensfall eintritt und wie hoch ist überhaupt der Wert des zu versichernden Gegenstands? Wenn ihr den Verlust verschmerzen könntet, ohne finanziell an eure Grenzen zu stoßen, lohnt sich die Versicherung wohl auch nicht.

Keine Versicherung für eure Familie muss für ewig sein

Es lohnt sich, immer wieder einen Check zu machen: Gibt es andere Anbieter mit besseren Konditionen? Wenn ihr beispielsweise seit einiger Zeit regelmäßig zum Homöopathen geht, lohnt es sich, Krankenkassen zu vergleichen.

Außerdem sollte man sich als Familie spätestens dann mit den bisherigen Verträgen befassen, wenn sich im Leben etwas ändert (wenn ihr zum Beispiel nochmal Nachwuchs bekommt oder eines der Kids den Schulabschluss in der Tasche hat).

Hier kommt nochmal ein Schnellüberblick zu den wichtigsten Versicherungen:

Quellen: Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale, kinder-privat-versichern.de, CosmosDirekt

Vitesse Schleinig:

Bei manchen Themen scheiden sich bei meinem Mann und mir die Geister. Eines davon: Versicherungen. Er will für jede Eventualität gerüstet sein, ich verdränge gekonnt, dass jemals etwas passieren könnte.

Als ich schwanger war, änderte sich das. Mir wurde bewusst: Ich bin nicht mehr nur für mich allein verantwortlich. Wir haben uns damals an einen unabhängigen Berater gewandt. Passend zu unserer Lebenssituation als junge Familie hat er verschiedene Angebote eingeholt und uns gut abgesichert. Das hat uns Papierkram, Zeit und Nerven gespart – denn mit Baby hatten wir anderes im Kopf und im Herzen.

Bildquelle: Getty Images/fizkes